Die Spielkonsole Playstation 3 bleibt Sonys Sorgenkind - Sony hebt dennoch Gewinnprognose für Gesamtjahr an.
Die "Wunderkonsole" Playstation 3 bringt Sony immer größere Verluste. Im vergangenen Quartal verbuchte die Spiele-Sparte ein operatives Minus von 96,7 Mrd. Yen (591 Mio. Euro), wie Sony am Donnerstag in Tokio mitteilte. Nach dem ersten Halbjahr des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres summierte sich der operative Verlust damit auf umgerechnet 770 Mio. Euro. Sony hat das Problem, dass die Käufer günstigere Konsolen der technisch hochgerüsteten und teuren PS3 vorziehen. Sein lange Zeit schwächelndes Elektronikgeschäft bringt Sony dagegen dank guter Verkäufe von Flachbildfernsehern und Digitalkameras wieder in Schwung.
Gewinn steigt dennoch
Der Nettogewinn des gesamten Sony-Konzerns
stieg im zweiten Geschäftsquartal auf 73,7 Mrd. Yen von 1,7 Mrd. im Vorjahr.
Der Vergleich ist jedoch wenig aussagekräftig, weil vor einem Jahr die
weltweite Rückrufaktion für Notebook-Akkus Sony praktisch den gesamten
Quartalsgewinn gekostet hatte. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 2,08
Bill. Yen.
Fürs Gesamtjahr hob Sony seine Gewinnprognose auf 330 Mrd. Yen an und verwies dabei unter anderem auf Zuwächse seiner Finanztochter Sony Financial Holdings, die kürzlich an die Börse gegangen war. In operativer Rechnung verbuchte Sony im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinn von 90,5 Mrd. Yen gegenüber einem Vorjahresverlust von 20,8 Mrd. Yen. Der Rückruf von rund zehn Mio. Notebook-Batterien hatte Sony in dem Vorjahresquartal mehr als 50 Mrd. Yen gekostet.
Die Elektronik-Sparte steigerte den Umsatz um 20,7 Prozent auf 1,66 Bill. Yen und vervielfachte den operativen Gewinn von acht auf 106,9 Mrd. Yen. Im Vorjahr waren bei ihr die Belastungen für den Akku-Rückruf verbucht worden. Das Filmgeschäft schaffte ein Umsatzplus von 6,4 Prozent auf 189,6 Mrd. Yen und ein operatives Ergebnis von 2,7 Mrd. Yen.
Harte Konkurrenz von Nintendo und Microsoft
Um mit Nintendos
erfolgreicher Konsole Wii und Microsofts Xbox 360 besser konkurrieren zu
können, hatte Sony die Preise für seine Playstation 3 kürzlich gesenkt und
eine günstigere Version eingeführt. Der Umsatz der Spiele-Sparte stieg dank
der PS3, die im Vorjahresquartal noch nicht verkauft wurde, um 42,9 Prozent
auf 243,4 Mrd. Yen. Die Spiele-Sparte hatte schon im Vorjahresquartal wegen
der Marketing-Aufwendungen zum PS3-Start einen Verlust von 43,5 Mrd. Yen
erlitten.
Unterdessen erhöhte Konkurrent Nintendo, der mit dem Erfolg seiner günstigeren und einfacheren Spielekonsole Wii Sony mächtig zusetzt, seine Gewinnprognose von 245 auf jetzt 275 Mrd. Yen. In den vergangenen sechs Monaten wurden 7,33 Mio. Wii-Konsolen verkauft. Sony kam in dieser Zeit lediglich auf gut zwei Mio. PS3-Geräte. Ein Bestseller blieb dagegen das schon mehrere Jahre alte Vorgängermodell Playstation 2, von dem fast sechs Mio. Einheiten abgesetzt wurden.