Der Linzer Computerhersteller Chiligreen sieht sich durch die Übernahme durch den taiwanesischen Computerhersteller Quanmax gerettet.
Quanmax will aus dem Linzer Unternehmen seine Europa-Drehscheibe machen. Chiligreen war durch die Insolvenz seines ostdeutschen 100-Prozent-Eigentümers Lintec AG in Bedrängnis geraten.
Anteile zu 100 Prozent übernommen
Der in Taiwan
börsennotierte Computerproduzent Quanmax hat 100 Prozent der
Gesellschaftsanteile der Chiligreen Computer GmbH übernommen. Über den
Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bilanz weise aber nun wieder
eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent auf. Quanmax steht unter anderem im
Besitz des mit 50.000 Mitarbeitern und einer Fertigungskapazität von 40 Mio.
Stück weltgrößten Notebookherstellers Quanta sowie der China Development
Bank. Chairman von Quanta ist der gebürtige Linzer und Gründer der deutschen
Kontron AG, Hannes Niederhauser.
Europa-Drehscheibe
Chiligreen sieht in Quanmax einen
strategischen Partner und damit die Möglichkeit, das bisher erfolgreiche
Geschäftsmodell weiterzuführen und auszubauen. Durch den neuen Eigentümer
bestehe am paneuropäisch nach wie vor stark wachsenden Notebookmarkt
zusätzliches Potenzial. Der Linzer Standort soll künftig Europa-Drehscheibe
für Quanmax werden. Der Chiligreen-Gründer und bisherige Geschäftsführer
Gerald Wirtl sieht ein "fabelhaftes Entwicklungspotenzial" und hofft, mit
seinem Team trotz der Schwierigkeiten im zweiten Quartal das
Vorjahresergebnis halten zu können.
Lager soll ausgebaut werden
Wirtl wurde Andreas Blumauer als
zweiter Geschäftsführer zur Seite gestellt. Dieser verfügt über einschlägige
Erfahrungen mit Unternehmen in Umstrukturierungs- und Expansionsphasen und
soll insbesondere für den Finanzbereich verantwortlich sein. Das in den
vergangenen Wochen eilig nach Österreich zurückverlegte Lager sowie die
wiederhergestellten Fertigungseinrichtungen sollen in den kommenden Monaten
der Planung entsprechend kapazitiv wie auch personell ausgebaut werden.
Seit 1998 in Betrieb
Chiligreen ist 1998 gegründet worden. Am
Standort Linz-Urfahr sind derzeit 56 Mitarbeiter beschäftigt. Das
Unternehmen hat die Eigenmarken Chiligreen und Proworx und beliefert neben
Fachhändlern und Business-Kunden auch Handelsunternehmen wie Cosmos, Metro,
Media Markt und Libro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde mit Desktops,
Notebooks, externen Festplatten und Server-Systemen ein Nettoumsatz von rund
51 Mio. Euro erzielt.