Geld senden und einkaufen

WhatsApp-Bezahldienst geht offiziell an den Start

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Nutzer des Messenger-Dienstes können sich Geld senden und einkaufen.

Nach einer mehrjährigen Testphase ist es nun soweit: Die  Bezahlfunktion von WhatsApp  geht offiziell an den Start - los geht es in Indien. Facebook lässt sich den Start des Dienstes bei seiner Messenger-Tochter einiges kosten. Das Online-Netzwerk hat eine Investition von 5,7 Mrd. Dollar (5,3 Mrd. Euro) in die Telekommunikationseinheit des indische Unternehmen Reliance Industries angekündigt. Facebook erklärte, der Konzern werde sich auf die Zusammenarbeit von  WhatsApp  mit Reliances E-Commerce-Projekt "JioMart" konzentrieren.
 
 

Grünes Licht für WhatsApp-Bezahldienst

Facebooks Beteiligung würde sich auf 9,99 Prozent belaufen, sagte Jio in einer Erklärung. Medienberichten zufolge hatte WhatsApp kurz vor dem Deal die Genehmigung für die Einführung seines digitalen Bezahldienstes in Indien erhalten, um mit den vergleichbaren Produkten von Google Pay und Paytm konkurrieren zu können. Mark Zuckerberg hatte bereits im Februar angekündigt, dass der neue Bezahldienst heuer  in mehreren Ländern starten soll . Indien bekommt aus zwei Gründen den Vortritt. Zum einen wird der Bezahldienst hier schon seit einigen Jahren getestet, zum anderen stellt Indien mit rund 400 Millionen Nutzern für WhatsApp den größten Markt dar, rund 80 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden den Mitteilungsdienst.

 

So funktioniert´s

In Indien funktioniert der Dienst wie folgt. Will man WhatsApp Payment nutzen, muss man zunächst den Datenschutzbestimmungen zustimmen. Danach erscheint eine Liste mit (indischen) Banken, die den Bezahldienst von WhatsApp unterstützen. Hier wählt man nun seine Hausbank aus. Abschließend wird der Account über eine SMS, mit der die Telefonnummer bestätigt wird, verifiziert. Nach der Registrierung können die WhatsApp-Nutzer Geld bis zu einer bestimmten Höchstgrenze direkt an ihre Kontakte senden. Natürlich kann man selbst auch von Kontakten Geld erhalten.

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Praktisch für Business-Variante

Außerdem hat Zuckerberg bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass WhatsApp den Bezahldienst auch in die  Business-Version  integrieren wird. Für diese ist die Payment-Funktion geradezu prädestiniert. Kleine Firmen (Friseur-Betriebe, Bäckereien, Blumenladen, Cafés, etc.), die WhatsApp Business nutzen, könnten ihre Kunden dann direkt über den Messenger bezahlen lassen.

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Auch bei uns?

Facebook will die Bezahlfunktion natürlich so schnell wie möglich in weiteren Ländern einführen. Wie lange das dauert, ist von Land zu Land verschieden. Denn der Konzern muss erst Banken finden, die mit WhatsApp kooperieren wollen. Wie das Beispiel von  Apple Pay  in Österreich zeigte, kann so etwas ziemlich lange dauern.  Google Pay  ist hierzulande noch gar nicht am Start. Ein Start der Bezahlfunktion von WhatsApp dürfte bei uns also noch länger dauern. Neben Bezahldiensten arbeitet Facebook auch noch an einer eigenen Digi-Währung, die davon aber unabhängig ist. Zuletzt wurde das  Konzept von Libra geändert , um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

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