In Spanien haben sich zwei Kinder wegen ihrer Handy-Sucht in Behandlung begeben müssen.
Wie die Zeitung "El Mundo" am Samstag auf ihrer Interseite berichtete, werden die zwölf und 13 Jahre alten Teenager in der Kinderpsychiatrie der Stadt Lleida im Nordosten Spaniens betreut.
Messaging und Handys
Nach Angaben der Klinikleiterin Maite Utges
wurden sie zunächst wegen ihrer Abhängigkeit von sogenannten Instant
Messenger-Diensten eingeliefert, bei denen sich Internetnutzer in Echtzeit
Nachrichten schicken. Die Ärzte hätten dann festgestellt, dass sie auch nach
ihren Mobiltelefonen süchtig seien.
20 Kinder in Behandlung
Die beide Teenager hätten seit eineinhalb
Jahren Handys besessen und diese ständig und ohne elterliche Kontrolle
benutzt, sagte Utges zu "El Mundo". Darunter hätten die schulische
Leistungen stark gelitten. Die Behandlung der Sucht werde mindestens zwei
Jahre dauern, sagte die Klinikleiterin weiter. In Lleida werden den Angaben
zufolge derzeit 20 Kinder und Jugendliche wegen ihrer Abhängigkeit von neuen
Kommunikationsmitteln wie dem Internet behandelt.
Zu jung fürs Handy
Laut "El Mundo" geht die spanische
Anti-Sucht-Behörde davon aus, dass rund zehn Prozent der Heranwachsenden in
Madrid süchtig nach ihrem Handy oder dem Internet sind. Die jungen Spanier
bekommen durchschnittlich im Alter von zwölf bis 14 Jahren ihr erstes
Mobiltelefon. Experten raten dagegen, Kindern und Jugendlichen nicht vor 16
Jahren ein Handy zu kaufen.