Prävention

Die 5 Säulen der Gesundheit

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Gesundheitsförderung ist ein komplexes Themengebiet, das viele Lebensbereiche umfasst. Doch welche Lebensstilfaktoren entfalten einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit und wie gelingt es, ungesunde Verhaltensmuster zu durchbrechen?

Das heutige Leitbild ist geprägt von medizinischen Glaubens- und Denkrichtungen der vergangenen Epochen. Der griechische Mediziner Hippokrates (um 460 v. Chr.) etwa vertrat die Meinung, dass der Mensch das Wohlbefinden bis zu einem hohen Grad mitbestimmen könne und dafür auch Verantwortung zu übernehmen habe. In unserer Zeit definiert man fünf verhaltensbedingte Maßnahmenschwerpunkte zur Förderung der Gesundheit, die uns Prim. Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas E. Dorner, MPH, ärztlicher Leiter der Gesundheitseinrichtung Sitzenberg-Reidling, verriet. 
 
Bewegungsförderung
Eine der etabliertesten Maßnahmen, um die Gesundheit nachhaltig zu fördern, so Prim. Dorner, ist Bewegung bzw. körperliches Training, das zusätzlich bei der Prävention chronischer Erkrankungen, insbesondere Herz- Kreislauf-, Krebs-, sowie Stoffwechsel-Erkrankungen maßgebend ist. Zudem erfüllt körperliches Training bei bereits bestehenden chronischen Erkrankungen eine Vielzahl von Funktionen: Eine positive Beeinflussung des Verlaufes von Krankheiten gibt es v. a. bei Krebserkrankungen, muskuloskelettalen Krankheiten wie Arthrosen, Osteoporose oder chronischen Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, multiple Sklerose, Adipositas sowie psychischen Beeinträchtigungen (z. B. Depressionen). 
Tipps: Lassen Sie keine Gelegenheit aus, körperlich aktiv zu sein! Starten Sie langsam, wenn Sie bisher einen sitzenden Lebensstil gewöhnt sind! Vermeiden Sie lang andauerndes Sitzen und unterbrechen Sie Sitzen immer wieder durch Bewegung! Verabreden Sie sich zu Bewegungseinheiten! Gehen Sie zu Fuß und lassen Sie das Auto stehen! Helfen Sie im Haushalt oder Garten mit und spielen Sie mit (Enkel-)kindern! Führen Sie ein Bewegungstagebuch!

Ernährungsoptimierung
Gesunde Ernährung ist eine weitere wesentliche Säule eines gesunden Lebensstils, wie Prim. Dorner explizierte. Sie dient dabei nicht lediglich zur Nahrungsaufnahme, sondern erfüllt zudem soziale Funktionen, dient dem Genuss und beeinflusst damit die Lebensqualität. Eine Umstellung auf eine geschmackvolle, gesunde Ernährung kann das Wohlbefinden, unabhängig vom Gesundheitszustand oder dem Vorhandensein von Krankheiten, erhöhen. Eine besondere Bedeutung kommt einer Ernährungsumstellung bei chronischen Krankheiten zu, die durch eine ungesunde Ernährung (mit-)bedingt sind (z. B. Adipositas). Seltener treten Erkrankungen durch Fehl- oder Mangelernährung auf, etwa durch einseitige Diäten. Außerdem rät Assoc.-Prof. Dorner en dé­tail darauf zu achten, dass die Kalorienaufnahme dem -verbrauch entspricht. Zur Vermeidung von Unter- und Überernährung: auf eine ausgewogene Ernährung (hoher Gemüse- und Obstkonsum) und ausreichend Flüssigkeit – ohne zusätzliche Aufnahme von Kalorien in Form von Zucker oder Alkohol setzen. 
Tipps: Kochen Sie häufiger selbst. So erhalten Sie einen besseren Überblick über die Zusammensetzung der Ernährung! Ihre Nahrung sollte bunt und abwechslungsreich sein. Verwenden Sie pflanzliche statt tierische Lebensmittel! Verbieten Sie sich nichts! Genießen Sie! Trinken Sie ausreichend (z. B. Wasserflasche bereitstellen).
 
Stressbewältigung
Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers mit dem Sinn, den Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen (z. B. für einen bevorstehenden Kampf oder für die Flucht). In einer stressigen Situation erbringt der menschliche Körper Höchstleistungen. Dauerhaft ist dieser Zustand jedoch ungesund und verursacht Krankheiten, wie Prim. Dorner explizierte.
 
Tipps: Erlernen Sie Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen und praktizieren Sie diese täglich! Tägliche körperliche Aktivität hilft bei der Reduzierung von Stress! Achten Sie auf genügend Schlaf (6–8 Stunden)! Nehmen Sie sich mindestens 15 Minuten am Tag Zeit für Schönes! Rauchen, Alkohol und andere Drogen bewältigen den Stress nicht für Sie! Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, bevor Angst und Stress übermächtig werden!
 
Sozialkapitalerhöhung
Die Summe an sozialen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, um gewisse Ziele (z. B. mehr Gesundheit) zu erreichen, bezeichnet man als Sozialkapital, das für den Zusammenhalt in der Gesellschaft verantwortlich ist. In vielen Studien wurde ein enger Zusammenhang zwischen Sozialkapital, Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg gezeigt. Ganz besonders kreative Beschäftigung (z. B. Tanzen, Singen oder Malen) wirken sich laut Weltgesundheitsorganisation gesundheitsförderlich darauf aus, wie etwa auf Diabetes mellitus, Adipositas, Schmerz, Schlaf, Appetit oder psychische Erkrankungen. 
Tipps: Umarmen Sie Ihren Partner mehr! Sagen Sie geliebten Menschen, was Sie an ihnen schätzen! Reduzieren Sie Zeiten vorm Bildschirm! Überlegen Sie, was Sie in Ihrem Leben schon immer gerne gemacht hätten – verwirklichen Sie Ihre Wünsche!
 
Gesundheitskompetenzsteigerung
Gesundheitskompetenz (Anm.: health literacy) meint die Fähigkeit des Menschen, Gesundheitsinformationen zu bewerten und gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen zu können – sie kann sich ebenfalls positiv auf unseren Gesundheitszustand auswirken.
 
Tipps: Sie sind wichtiger Partner Ihrer Gesundheitsversorgung! Bestehen Sie darauf, dazu verständlich und umfassend informiert zu werden, und fragen Sie aktiv nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben! Informieren Sie sich über das Gesundheitssystem und die Aufgaben der verschiedenen Ebenen der Versorgung, zur Erleichterung der Koordination bei Gesundheitsbeeinträchtigungen! Sie sind Manager Ihres eigenen Lebensstils! 
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