Nestroy-Überraschung

Statt "Stars" gewannen junge Akteure

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Junge Akteure gewannen, einige Preisträger fehlten, der Publikumsliebling kommt aus Tirol.

Die Elite der heimischen Theaterszene traf sich gestern im Wiener Raimund Theater. Die Kulissen des Musicals Ich war noch niemals in New York waren Schauplatz der 12. Nestroy-Gala. ORF III übertrug die von Gregor Seberg, Katharina Straßer und Rudi Roubinek moderierte Show.

Die erste Überraschung gleich zu Beginn: Die junge Sarah Viktoria Frick (29) wurde für ihre Darstellung der Beppi in Franz Xaver Krötz’ Stallerhof (Burgtheater-Kasino) zur besten Schauspielerin gekürt. Sie war nicht nach Wien gereist, Regisseur David Bösch – der Taufpate ihres Kindes, bei dem die junge Mutter den Abend in Hannover verbrachte – nahm die Trophäe für sie entgegen. Frick war 2010 mit dem Nachwuchs-Nestroy geehrt worden.


Nestroy

Nestroy
© oe24

Liebling aus Tirol
Die zweite Überraschung: Den Preis als Bester Schauspieler erhielt nicht Gert Voss oder Roland Koch – beide Burgtheater-Stars waren nominiert worden –, sondern der junge Darsteller Max Mayer, den es bei seiner Dankesrede fast die Sprache verschlug. Er wurde u. a. für seine Rolle in Grillenparz am Wiener Schauspielhaus mit dem Nestroy geadelt.

Andrea Breth wurde in der Kategorie Beste Regie für Zwischenfälle am Akademietheater gewürdigt (den Preis nahm Roland Koch entgegen). Der Publikumspreis ging nicht wie erwartet an Erwin Steinhauer oder Michael Maertens, sondern an Eleonore Bürcher vom Tiroler Landestheater, die „aus persönlichen Gründen“ bei der Gala fehlte.

„Keine Textfläche“
Gleich zwei Dramatiker aus Kärnten errangen eine Statue. Peter Turrini bekam die Trophäe für sein Lebenswerk (die von Elfriede Jelinek verfasste Laudatio hielt Kirsten Dene), Peter Handke erhielt den Autorenpreis für Immer noch Sturm (Salzburger Festspiele). Handke, der seinen Nestroy leibhaftig abholte, zeigte sich erfreut, dass „ein geschriebenes Stück und keine Textflächen, wie das heute üblich ist, oder Roman-Dramatisierungen“ ausgezeichnet wurde.

Der Preis für die beste Nebenrolle ging an Udo Samel (Parasit, Professor Bernhardi, Burgtheater). Für die beste Ausstattung wurde Thomas Schulte-Michels (Herr ­Puntila ..., Volkstheater) ­ausgezeichnet.

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