Glamouröse Premiere

Netrebko: Königin der Salzburger 
Festspiele

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Am Samstag feierte Netrebko in Salzburg „Trovatore“-Premiere.

„Besser als Maria Callas“, schwärmte im Vorjahr die Süddeutsche Zeitung über Anna Netrebko als Leonora in Verdis Il trovatore bei den Salzburger Festspielen.

Am Samstag startete „Donna Anna“ bei der Trovatore-Wiederaufnahme erneut durch – und Salzburgs Festspiel-Präsidentin, die schon bei den Proben dabei war, jubelt: „Der Troubadour wird noch besser als im Vorjahr, und Anna ist in Hochform.“

"Der Netrebko-Effekt ist nach wie vor sehr stark"
Opern-Diva. Damit ist Netrebko auch heuer wieder die „Königin von Salzburg“. Und der „Netrebko-Effekt“ für die Festspiele sei nach wie vor sehr stark, wie Rabl-Stadler bestätigt. Denn die Opern-Queen ist zugleich auch ziemlich allürenfrei und scheut die Tuchfühlung mit ihren Fans nicht. Vor und nach den Trovatore-Proben zeigte sie sich mit ihrem Verlobten ­Yusif Eyvazov und Söhnchen Tiago durch den Festspielbezirk schlendernd. Dabei erregte sie auch mit ihrem neuem Look – weißes Fransenkleidchen, roter Hut – die Aufmerksamkeit der Paparazzi.

Hochzeit. Insgesamt vier Wochen will die Netrebko im Lande bleiben – vermutlich, um ihre Hochzeit mit Yusif, die sie im Herbst in Wien zelebrieren möchte, minutiös vorzubereiten.

"Anna Netrebko ist heuer in Hochform"

ÖSTERREICH: Samstagabend sang Anna Netrebko in „Il trovatore“. Gibt es den „Netrebko-Effekt“ noch?

Helga Rabl-Stadler: Den Netrebko-Kaufmann-Bartoli-Effekt gibt es ganz stark. Zudem muss ich sagen: Der Trovatore ist heuer noch besser als im letzten Jahr. Anna Netrebko ist in Hochform. Ihre Kollegen ebenfalls. Und – eine kleine Anekdote am Rande – mit dem Dirigenten Gianandrea Noseda, den wir für heuer engagieren konnten, hat Anna ihre allererste CD eingespielt.

ÖSTERREICH: Die Festspiele sind heuer abgespeckt – weniger Neuproduktionen, mehr Wiederaufnahmen. Wie kommt das an?

Rabl-Stadler: Die Wiederaufnahmen von Il trovatore oder Norma zählen – was die Tickets betrifft – zu den am meisten intervenierten. Im Übrigen finde ich die heurige Mischung aus dem „Paukenschlag“ mit der zeitgenössischen Oper Die Eroberung von Mexico, dem sehr „mozartischen“ Figaro, dem viele Zuschauer irritierenden neuen Fidelio und den gestürmten Wiederaufnahmen ausgesprochen gut. Übrigens: Karajan brachte in seinem letzten Jahr sechs (!) Wiederaufnahmen und nur eine Neuproduktion – das könnte man heute nicht machen.

ÖSTERREICH: Wie stehen die Festspiele finanziell da?

Rabl-Stadler: Der Kartenverkauf läuft so gut, dass wir heuer erstmals wieder ein „Körberlgeld“ als Reserve für 2017 – das erste Jahr des neuen Intendanten Markus Hinterhäuser – zurücklegen können.

Christoph Hirschmann

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