Steuerbetrug

"Blade" Wesley Snipes muss drei Jahre in den Knast

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Der Schauspieler verzog bei der Urteilsverkündung keine Miene. Er entschuldigte sich vor Gericht für seine "Fehler und Irrtümer".

Gefängnisstrafe für den US-amerikanischen Action-Star Wesley Snipes (45): Wegen Steuerbetrugs muss der Schauspieler für drei Jahre hinter Gitter. Ein Richter im US-Staat Florida setzte das Strafmaß am Donnerstag fest. Er folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die die höchst mögliche Strafe von drei Jahren Gefängnis gefordert hatte.

Keine Miene verzogen
Snipes habe bei der Urteilsverlesung in Ocala keine Miene verzogen, berichteten Augenzeugen. Der Schauspieler entschuldigte sich vor Gericht für seine "Fehler und Irrtümer". "Ich entschuldige mich bei meiner Familie, dem Gericht und der Gesellschaft", sagte Snipes.

Vergeblich legten Snipes' Anwälte rund drei Dutzend Briefe von Familienmitgliedern, Freunden und Schauspielerkollegen wie Denzel Washington vor, in denen der gute Charakter des Delinquenten bezeugt wurde. Der Richter folgte jedoch nicht den Bitten, Snipes nur zu einer Bewährungsstrafe zu verurteilen.

Drei Jahre lang keine Steuern gezahlt
Der Afro-Amerikaner war im Februar von einer Jury von schwerwiegenderen Vorwürfen des Betrugs und der Verschwörung freigesprochen worden. Die zwölf Geschworenen befanden Snipes aber schuldig, drei Jahre lang keine Steuern bezahlt zu haben. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten hätten ihm bis zu 16 Jahre Haft gedroht.

Die Staatsanwaltschaft hatte Snipes vorgeworfen, von 1999 bis 2004 eine viel zu niedrige Einkommenssteuer gezahlt zu haben. Danach soll der Schauspieler dem Staat 2,7 Millionen Dollar (1,71 Mio. Euro) schulden. Die Verteidigung räumte Steuerversäumnisse ein, bezifferte den Schaden aber lediglich mit 228.000 Dollar. Snipes wies die Betrugsvorwürfe zurück und gab an, er sei falsch beraten worden. Auch seine Anwälte versuchten, Snipes als Opfer der Anti-Steuer-Protestbewegung darzustellen.

Steuerprotestgruppe
In den 90er Jahren zahlte der Schauspieler noch brav seine Steuern. Dann lernte er Eddie Ray Kahn kennen, den Gründer einer Steuerprotestgruppe. Von 1999 bis 2004 lehnte er es dann ab, Steuererklärungen einzureichen. In dieser Zeit unterzeichnete er den Angaben zufolge zwei Verträge über mehr als zehn Millionen Dollar (6,7 Millionen Euro) für Folgeepisoden von "Blade". Der ebenfalls angeklagte Kahn wurde des Steuerbetrugs und der Verschwörung schuldig gesprochen.

Der Schauspieler verdiente sein Geld vor allem als Action-Darsteller in Filmen wie "Blade", "Demolition Man" und "Drop Zone". Snipes spielte aber auch in Dramen wie Spike Lees "Jungle Fever" und in Romanzen und Komödien ("One Night Stand") mit. Zuletzt stand er für den noch nicht erschienenen Film "Gallowwalker" im afrikanischen Namibia vor der Kamera.

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