Boris Becker überraschte am fünften Prozesstag mit skurrilen Aussagen zu seinen Vermögensangelegenheiten
Ein- und Ausgaben verwalten, Rechnungen selbst bezahlen, Kenntnis über den eigenen Kontostand haben - was für den Otto Normalverbraucher ganz selbstverständlich ist, ließ Tennis-Legende Boris Becker (54) laut eigener Aussage stets andere machen. Am fünften Prozesstag in London überrascht er mit großen Wissenslücken: "Ich wusste nicht, wie viele Konten ich besitze", behauptet Becker. Er habe weder Zeit, noch Geduld, um seine Finanzen selbst im Blick zu haben. Auch heute sei das "leider" noch so.
Maulkorb für Becker
Während der Verhandlungen - Becker ist wegen Insolvenzverschleppung angeklagt - gibt sich Becker stets wortkarg. Meist bestätigt er bloß, was sein Anwalt vorgetragen hat. Seine Gefühle bringt er dann aber doch zum Ausdruck: "Ich habe mich geschämt, weil ich pleite war." Die Nachricht über seinen Bankrott habe wenige Tage vor dem Wimbledon-Turnier 2017 die Runde gemacht. "Ich bin durch das Turnier gegangen und alle wussten es", sagt er. Die negativen Schlagzeilen hätten zudem die Marke Becker beschädigt und er habe seither Probleme, genug Geld zu verdienen, um die Schulden bezahlen zu können.
24 Anklagepunkte
Boris Becker wird in 24 Anklagepunkten Insolvenzverschleppung vorgeworfen. Der dreifache Wimbledon-Sieger streitet jeden einzelnen davon ab.