"Sie haben mich nie adoptiert"

''Blind Side'': Football-Star verklagt angebliche Adoptiveltern

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Seine Geschichte ging um die Welt und gewann sogar in der Verfilmung ''Blind Side'' einen Oscar. Jetzt verklagt Michael Oher seine angeblichen Adoptiveltern. 

Sandra Bullock (59) erhielt für ihre Darbietung im rührenden Film "Blind Side" den Oscar als "Beste Hauptdarstellerin". Die Adoptiveltern Sean und Leigh Anne Tuohy  - letztere wurde von Bullock im Film gespielt - werden seither als Helden gefeiert. Sie gaben einem scheinbar chancenlosen dunkelhäutigen Jungen ein Heim und Liebe - zumindest im Film!

Denn jetzt behauptet Michael Oher, auf dem der Streifen basierte, seine angeblichen Adoptiveltern hätten ihn gar nie adoptiert und verklagt beide. Demnach hätten ihn Sean und Leigh Anne Tuohy angelogen, als sie ihm mit 18 Jahren ein Dokument unterzeichnen ließen. 

Oher erfuhr Anfang des Jahres von der vermeintlichen Adoption 

Damals, so erzählt es Oher, hätten ihm erklärt, sie seien nun seine Adoptiveltern. Dabei habe das unterschriebene Dokument, so der Vorwurf, sie lediglich zu seinen Vormündern gemacht. Oher habe dies erst Anfang des Jahres erfahren. 

Blind Side
© Getty Images
× Blind Side
Sandra Bullocks und Leigh Anne Tuohy bei einer Filmvorstellung von "Blind Side" 

Durch die Vormundschaft soll die Familie rechtliche Handhabe über die Geschäfte des ehemaligen NFL-Stars erlangt haben. So sollen sie in seinem Namen geschäftliche Verträge abschließen haben können - auch bei der Hollywood-Verfilmung seines Lebens. Oher behauptet, von den Millionen, die die Familie damit verdiente, keinen Cent erhalten zu haben. Er möchte die Vormundschaft nun beenden und fordert seinen "fairen Anteil am Gewinn".

Das sagt der angebliche Adoptivvater zu den Vorwürfen 

Gegenüber "The Daily Memphian" äußerte sich Sean Tuohy zu den Vorwürfen: „Wir sind am Boden zerstört. Der Gedanke, dass wir mit einem unserer Kinder Geld verdienen würden, ist erschütternd. Aber wir werden Michael mit 37 genauso lieben, wie wir ihn mit 16 geliebt haben.“ Die Anschuldigungen, sie hätten Oher zum Geld verdienen ausgenutzt, seien falsch. „Wir haben mit dem Film kein Geld verdient." Aber: „Nun, Michael Lewis (Autor des Buches „The Blind Side“, Anm.) hat uns die Hälfte seines Anteils gegeben. Jeder in der Familie bekam den gleichen Anteil, auch Michael. Das waren für jeden etwa 14 000 US-Dollar.“ 

Die Vormundschaft habe man damals übernommen, um seine Football-Karriere zu fördern. Anwälte hätten der Familie dazu geraten. Ob Tuohy bereit wäre, die Vormundschaft zu beenden: „Natürlich. Ich will, was Michael will.“ 

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