Auf „Totenfrau“ folgt nun der Thriller „Totenhaus“. Eine packende Lektüre.
Der Tiroler Bernhard Aichner gilt derzeit als der international erfolgreichste österreichische Autor. Vor zwei Jahren hat er den rasanten Thriller Totenfrau geschrieben, der nicht nur gleich nach Erscheinen auf Platz 1 der ÖSTERREICH-Charts landete und 100.000-mal im deutschsprachigen Raum verkauft wurde, sondern weltweit, von Norwegen bis Italien, von den USA bis Australien, veröffentlicht und von englischen Produzenten als sechsteilige Serie verfilmt wird.
„Totenfrau ist ein Liebesroman und auch ein Thriller, das Buch ist beides“, sagt Aichner. „Denn ohne die Liebe geht nichts im Leben. Und ohne den Tod auch nicht, beide Motive sind seit jeher Grundpfeiler der Literatur.“ In rasendem Tempo und stakkatoartigen, minimalistischen Sätzen erzählt er die Scheusalmoritat von der sympathischen Innsbrucker Bestatterin Brünhilde Blum, deren geliebter Mann Mark, ein Polizist, vor ihren Augen überfahren wird. Als sie draufkommt, dass es kein Unfall war, sondern Mord, beschließt sie, die Schuldigen zu töten. Als Bestatterin kommen ihr dabei ihre Lebenswelt und ihre furchtlose Nähe zum Tod zugute. So wird die zerbrechliche Frau und liebevolle Mutter, die durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness besticht, zur eiskalten Killerin, der man die Daumen hält, dass sie ihren Rachefeldzug beenden kann.
Zwei Köpfe und vier Beine in einem Sarg …
„Brünhilde Blum hasst ihren Vornamen und besteht deshalb seit ihrer Jugend darauf, Blum genannt zu werden“, so Aichner. „Blum hat einen sehr ungewöhnlichen Beruf für eine Frau, aber sie setzt sich als Bestatterin in einem männlich dominierten Gewerbe durch. Was sie noch besonders macht, ist, dass sie Menschen umbringt. Blum ist Serienmörderin, sie rächt sich an den Mördern ihres Mannes. Das Ungewöhnliche daran ist, dass man sie mag. Der Leser fiebert mit Blum mit, er heißt gut, was sie macht.“
Im btb Verlag ist nun der zweite Teil von Aichners als Trilogie angelegter Thriller-Reihe um Bestatterin Brünhilde Blum erschienen: In Totenhaus werden bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Nur Brünhilde Blum kommt als Täterin infrage, die Bestatterin, die den Sarg geschlossen hat; ihre DNA wird auf den Leichenteilen eines vor einem Jahr verschwundenen Schauspielers entdeckt. Blum muss vor der Polizei fliehen und ihre Kinder zurücklassen. Durch Zufall findet sie Zuflucht in einem seit zwanzig Jahren leer stehenden Luxushotel. Das „Totenhaus“, ein vermeintliches Paradies, wird für sie zum goldenen Käfig, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Leichen im Keller. Aichner: „In Totenfrau habe ich die Geschichte einer aufregenden Frau erzählt, und diese Geschichte geht in Totenhaus weiter. Blum hat Leichen im Keller, und diese Leichen werden jetzt ausgegraben.“ Und: „Es ist mir wichtig, dass jeder Teil der Trilogie als eigenständiges Buch gelesen werden kann. Ich habe einen zweiten Thriller geschrieben, eine neue Geschichte mit einer vertrauten Heldin und einer hübschen Ansammlung von schrägen, abgründigen Nebenfiguren. Angesiedelt ist die Handlung in einem verlassenen Luxushotel, Shining von Stephen King hat mich inspiriert.“
Im Herbst geht Bernhard Aichner auf Lesereise mit Stationen in Wien (4. 9. Museumsquartier, 22. 9. Thalia W3, 1. 10. Hartliebs Bücher, Porzellangasse 36, 2. 10. Buchhandlung Seeseiten, 6. 10. Wiener Kriminacht im Kaffeehaus), Innsbruck (16. 9. Treibhaus), Graz (23. 9. Landesbibliothek) und Salzburg (23. 10. Literaturhaus, Krimifest).
E. Hirschmann-Altzinger