Buch der Woche

Brezina macht sich Reim auf die Welt

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Thomas Brezina fand seinen Geschichtsunterricht „ätzend“, will mit neuem Buch Historie schmackhaft aufbereiten.

Geschichte. Autor Thomas Brezina dichtet wieder. Nach seiner „Bibel“ und der „Weihnachtsgeschichte“ in Reimen wagt er sich an die gesamte Erdvergangenheit: „Eine Geschichte der Erde in Reimen“ mit dem Zusatz „Alles fing mit dem Urknall an, Unglaubliches hat sich seit damals getan“, ist der klingende Titel samt sich reimendem Vorgeschmack auf den Inhalt.

Brezina Buch
© oe24

 

Auch ernste Themen werden verarbeitet

Genau. Wer jetzt aber annimmt, Geschichte sei locker-flockig aufbereitet und der Inhalt widme sich darum nur den schönen Ereignissen der Welt, der irrt. Brezina war es bei diesem Projekt sehr wichtig, auch auf Kriege und Hass einzugehen. Er spart den Holocaust nicht aus, auch die Sklaverei in Amerika hat ihren Platz im Buch.

Brezina wurde von 
Profis beraten

Geprüft. Generell setzt der Autor auf Genauigkeit und holte sich gleich mehrere Historikerinnen aus dem Naturhistorischen Museum sowie Historiker von der Uni Wien an die Seite. Sie prüften die Fakten. Brezina selbst fand seinen Geschichtsunterricht in der Schule „ätzend“, wie er bei der Präsentation seines Buches im Großen Festsaal der Uni Wien ausführte. Unverständlich und fad habe er die Stunden in Erinnerung. „Ich hoffe, es gibt heute viele junge Lehrerinnen und Lehrer, die es schaffen, ihre Schülerinnen und Schüler mitzureißen.“ In 18 Kapiteln auf über 400 Seiten versucht Thomas Brezina darum die Grundlage für geschichtliches Wissen zu ­legen. Warum er das in dieser Form macht? „Wenn man in Reimen erzählt, ­erreicht man alle Altersgruppen. Jeder mag das. Es soll ein Buch für die ganze Familie sein.“

Brezina-Buch: Vom Urknall bis zum dringenden Appell

Urknall: „Der Anfang für alles, für Galaxien und das All, war laut Experten ein einziger Knall. Genannt wird er Urknall, doch hat er keinen gestört. Auch wenn er laut krachte, hat ihn niemand gehört.“

Steinzeit: „Erst lebten unsere Ahnen versteckt in den Blättern, mit Fingern und Daumen konnten sie greifen und klettern. (...) Um frei ihre Hände zu strecken und zu drehen, begannen sie wohl auf zwei Beinen zu gehen.“

Pestepidemie: „Auf Handelsstraßen brachte man nicht nur die feinste Ware, der Schwarze Tod kam leider auch, er wütete für Jahre. Der Floh, der auf der Ratte lebt, der brachte das Verderben. Weil damals vieles schmutzig war, begannen Pest und Sterben.“

Archimedes: „Archimedes war Mathematiker und auch Erfinder, er entdeckte die berühmte Zahl Pi. Mit ihr kann man Umfang und Fläche von Kreisen berechnen, vor ihm gelang das nie.“

2. Weltkrieg: „Viele Menschen in der Mitte Europas haben behauptet, eine ‚Herrenrasse‘ zu sein. Sie wären wertvoller als alle anderen, das bildeten sie sich tatsächlich ein. (...) Nicht nur Juden, alle, die irgendwie anders waren, gerieten in diesen Zeiten in schrecklichste Not. Mehr als 6 Millionen Menschen fanden auf grausamste Weise damals den Tod.“

Appell der Erde: „Zu viel Hass, zu wenig Liebe. Zu viele schlimme Kriege. Schätzt doch endlich ­jedes Leben. Deshalb Schluss mit allem Streit, ich, die Erde, bin bereit.“

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