ÖSTERREICH

Niessl: "Ausgrenzung der FPÖ war ein Fehler"

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Burgenlands Landeshauptmann im Interview über den rot-blauen Kurs.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) verteidigt im großen Interview mit ÖSTERREICH am SONNTAG seinen rot-blauen Kurs und übt heftige Kritik an der Bundesregierung. Der SPÖ rät er, die Ausgrenzung der FPÖ zu beenden.

"Die Ausgrenzung der FPÖ war ein Fehler", sagt Niessl. Und weiter: "Natürlich ist unser Weg ein Paradigmenwechsel, ein neuer Weg. Aber wenn SPÖ und ÖVP gemeinsam fast 12 Prozentpunkte verlieren, dann kann man nicht so weitermachen. Das muss allen klar sein. Ich erwarte mir also von allen in der SPÖ im Bund, dass wir jetzt endlich die wichtigen Themen ansprechen und sie nicht mehr den Freiheitlichen überlassen. Da geht es nicht um einen Tabubruch, sondern um Lösungen. Jene, die das nicht wollen, werden sonst zu den großen Helfern der FPÖ."

"Verärgert" ist Niessl über die Arbeit der Bundesregierung. "Ich bin verärgert über die Zeltstädte. Es ist doch jedem klar, dass das Asylthema und die Zeltstädte sich auf die Landtagswahlen durchgeschlagen haben. Die Bundesregierung hat uns hier bis zu fünf Prozentpunkte gekostet. Die Menschen bekommen das alles mit. Wenn manche in der Sozialdemokratie der Meinung sind, dass man diese Themen nicht ansprechen darf, weil das die Freiheitlichen besetzen, dann werden diese weiterhin Wahlniederlagen erleiden".

Aber bringt er, Niessl, mit seinem rot-blauen Kurs nicht Michael Häupl für die Landtagswahlen in Wien am 11. Oktober unter Druck? Niessl dazu: "Michael Häupl ist ein guter Stratege, also wird er die Wahl im Herbst so abschließen, dass er vielleicht das burgenländische Wahlergebnis von 42 Prozent überbietet".

VIDEO: NEWS TV unter anderem mit dem Thema: Rot-Blau fix im Burgenland


 

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