Als nächster Parteichef hat SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler dem traditionellen Wahlkampffinale in der Wiener Lugner City abgesagt.
Es war schon Tradition, ja geradezu Kult: Richard Lugner interviewt am Samstag vor der Nationalratswahl die Chefs der kandidierenden Parteien in der Lugner City. Nach dem Tod des legendären Baumeisters will seine ehemalige Ehefrau Christina "Mausi" Lugner die Tradition fortleben lassen: Für kommenden Samstag sollen ab 11 Uhr unter dem Motto "Gemma wählen!" die Vertreter von sieben Parteien im Stundentakt von "Mausi" interviewt werden.
SPÖ bestätigt Absage Bablers
Neben den Spitzenkandidaten von KPÖ (Tobias Schweiger) und Bierpartei (Dominik Wlazny) war für den Event nur noch ein Parteichef angesagt gewesen - SPÖ-Chef Andreas Babler. Doch der hat diese Woche ebenfalls abgesagt, wie oe24 aus der SPÖ bestätigt wurde.
Die Gründe? Nun, Babler wäre der einzige Chef einer Parlamentspartei in der Lugner City gewesen, so eine Sprecherin Bablers. Weder Karl Nehammer (ÖVP) noch Beate Meinl-Reisinger (Neos) und Werner Kogler (Grüne) haben zugesagt, ja nicht einmal FPÖ-Obmann Herbert Kickl schaut in der Gablenzgasse in Wien 15 vorbei.
Dabei sind wir beim zweiten Grund der Absage - der FPÖ-Nähe der Lugners. Christina Lugners Schwiegersohn Leo Lugner ist Nationalratskandidat der FPÖ und kämpft einigermaßen intensiv um Vorzugsstimmen, und "Mausi" leitet sein Personenkomitee. Dass die Absage auch damit zu tun hat, daraus macht man in der SPÖ kein Hehl. Boykottiert wird die Veranstaltung von der SPÖ aber nicht - statt Babler muss der Ottakringer SPÖ-Nationalrat Christian Oxonitsch ran. Für oe24 war Christina Lugner übrigens vorerst nicht erreichbar.
Somit treten laut APA-Terminkalender am Samstag zuerst Schweiger (KPÖ) auf, gefolgt von Neos-Mandatar Yannick Shetty, FPÖ-Klubvize Dagmar Belakowitsch, Oxonitsch sowie Nico Marchetti (ÖVP), dem Grünen Lukas Hammer und eben Wlazny von der Bierpartei.