Nach Björks "Declare Independence"-Skandal in Shanghai hat die chinesische Regierung nun einigen Künstlern die Einreise verboten.
Just vor den olympischen Spielen sind die Spannungen zwischen China und der westlichen Welt im Steigen begriffen. Jüngstes Beispiel: Ein Einreise- und Auftrittsverbot für Künstler, insbesondere Musiker. Die isländische Kultsängerin Björk ist der Auslöser für die neue harte Haltung des kommunistischen Regimes in Peking. Während ihres Konzerts in Shanghai änderte sie eine Textzeile ihrer aktuellen Single "Declare Independence" und sang vor einem Massenpublikum "Free Tibet", was in China für einen handfesten Skandal sorgte. Darauf hin wurden ihr sämtliche weitere Auftritte verwehrt.
Auch andere Künstler betroffen
Nun weitet sich der
Künstlerskandal auch auf andere renommierte Musiker aus. Alanis Morissette,
Sting oder der New Yorker Klangkünstler Moby stehen auf der Liste des "Auftrittsverbots".
Diese hatten sich öffentlich für ein unabhängiges Tibet ausgesprochen und
planen desweiteren noch eine gemeinsame CD, die "Songs for Tibet"
heißen soll. Dieser Longplayer wird wenige Tage vor Olympiastart in den
Läden erhältlich sein. Ein ziemlicher Affront für China.
Sonstige Änderungen: Livebands dürfen in Peking nicht mehr in Bars performen, ein anderes Musikfestival wurde zum Beispiel ohne offiziellen Grund abgesagt. Ansonsten wird auch die Presse an die Leine genommen, um etwaige Staatsfeinde zu entrtarnen. Die Regierung will jetzt sogar noch eine schärfere Gangart einlegen: So heißt es aus dem chinesischen Kulturministerium: "Allen Künstlergruppen und Individuen, die jemals an Aktivitäten beteiligt waren, die die chinesische Staatshoheit verletzen, wird der Zutritt ins Land verwehrt."
Björk steht zu ihrem Auftritt
Die Isländerin, die in
letzter Zeit etwas von Stimmproblemen geplagt wurde, steht jedenfalls
felsenfest zu ihrem Auftritt in Shanghai. "Songs wie Declare
Independence handeln für mich von Menschlichkeit. Ich stehe zu dem, was ich
sage." Chinas Boden wird Björk jedenfalls zukünftig wohl nicht küssen.
Foto: (c): Alle APA - Alanis Morissette, Björk, Moby, Sting