Kommenden Mittwoch singt Plácido Domingo Verdi im Theater an der Wien.
Seit fünfzig Jahren steht der spanische Tenorissimo Plácido Domingo an der Spitze der Opernwelt. Erstaunlicherweise hat sich sein betörendes Timbre, obwohl jahrzehntelang mit anstrengenden Partien wie Verdis Otello oder Wagners Parsifal eingesetzt, nicht abgenützt. Seine enorme Stimmbandbreite und Musikbesessenheit haben ihm den Titel „König der Oper“ eingebracht, sein Repertoire umfasst 140 Rollen.
Domingo startete seine Karriere als Bariton
Mittlerweile singt der rastlose Jahrhundertsänger, der von englischen Kritikern zum „größten Tenor aller Zeiten“ ausgerufen wurde, auch Verdi-Baritone wie Rigoletto, Simone Boccanegra, Nabucco, Giacomo in Giovanna d’Arco oder Graf Luna im Trovatore. Der Spanier mit dem virilen Magnetismus im Klang seiner goldenen Stimme und der furiosen darstellerischen Präsenz hat seine unglaubliche Karriere ja als Bariton begonnen.
Der alte Doge muss seinen Sohn verbannen
Ab Mittwoch ist Domingo im Theater an der Wien als Doge von Venedig, Francesco Foscari, in Verdis I due Foscari zu bewundern. Gestern stand eine Pressekonferenz im Theater an der Wien auf dem Programm. Die sechste Oper Giuseppe Verdis basiert auf der Vers-Tragödie The Two Foscari des englischen Romantikers Lord Byron und erzählt die Geschichte des Dogen Francesco Foscari, der seinen des Mordes angeklagten Sohn Jacopo verbannen muss.
Die Produktion kam 2012 an der Los Angeles Opera heraus, deren Direktor Domingo ist. Am Pult steht James Conlon, die Inszenierung hat der junge tscherokesenstämmige Amerikaner Thaddeus Strassberger gefertigt.