Euphorisierende Sangeskunst, durchdachtes Musikdrama. Get Well Soon gastiert am 29. April im Flex. oe24-SUBculture von Hannes Huss.
"Rest now weary head...you will get well soon" - eine wahre Kernaussage eines Melancholikers auf Reisen. Diese zum Lebensmantra auserkorene Titelwahl für ein großartiges Debutalbum lässt darauf schließen, dass Konstantin Gropper, so der bürgerliche Name des in Süddeutschland geborenen Künstlers Get Well Soon, sich nicht einfach über Nacht für einen Titel entschlossen hat, sondern von Anfang an gewusst haben muss, was er tut. Das merkt man anhand der Ausgefinkeltheit des musikalischen Volumens.
Out of Biberach
Beim Durchhören seines Debuts "Rest
now weary head! You will get well soon" erschließt sich die wunderbar
aparte und sensible Welt des aus Biberach stammenden Sängers. Out of
Southern Germany lernte er allerhand Inspiratives kennen und verarbeitete
Eindrücke mit kongenialem Songwriting zu musikalischen Üppigkeiten, die man
nur von länger etablierten Künstlern kennt. Der zum klassischen
Multiinstrumentalisten ausgebildete Gropper, der vielleicht nichts Böses vor
hatte, ist nun von Kritikern mit dem Prädikat als "bester
Songwriter" zu Recht in die musikalischen Annalen eingegangen.
Meisterwerk
Dieses entstandene Image fürchtet ihn zeitgleich
auch ein wenig. "Rest now weary head! You will get well soon!" ist
kein nettes, interessantes Indie-Debutalbum, sondern beinahe ein Meisterwerk
geworden. Unfassbar schöne poetische Flächen verweben sich lasziv mit
durchdringlichem melancholischen Sound. Für einen 1982 geborenen Menschen
ein hartes Stück. Man kauft es ihm aber ab, immerhin sind mit Mitte zwanzig
sind noch viele Dinge unklar, es muss sich erst zeigen, was in einem steckt.
Und so kann das Prinzip, nicht einfach so wild drauf los zu schießen,
sondern durch das starke Debut gleich mal alle bösen Kritiker aus dem
Schlachtfeld zu räumen, auch als purer Mut gewertet werden. Wie schön, dass
Österreich als einer der ersten Eroberungsländer ganz oben auf seiner Liste
steht.
Get Well Soon am 29. April im Flex, 20:00
Karten unter 01 96
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