"Der Goldene Kompass" ist der technisch hochwertige Auftakt zur ursprünglich philosophisch tiefsinnigen Fantasy-Trilogie "His Dark Materials".
"Meine Bücher handeln davon, Gott zu töten", sagt der britische Autor Philip Pullman über seine Fantasy-Trilogie His Dark Materials.
Von dieser Message hat Regisseur Chris Weitz (About a Boy) aber (Hollywood-)natürlich gleich im ersten Teil der 180-Millionen-Dollar-Verfilmung Abstand genommen. So steuert Der Goldene Kompass zielsicher inhaltsminimiert in die bewährte Richtung: Weihnachts-Blockbuster.
Fantasy-Hülle
Das phantasievolle Story-Gerüst blieb
halbwegs erhalten. Auch wenn daran weniger Aussagen als wuchtig-animierte
Bilder festgemacht sind.
Das Waisenkind Lyra (Dakota Blue Richards) gehört einer Parallelwelt an, in der jede menschliche Seele in einen "Daemon", ein wandelbares Tier, ausgelagert ist. Als ihr Onkel (Daniel Craig) in den Norden aufbricht, um den Zugang zu anderen Welten zu finden, verschwindet Lyras bester Freund. Ihre Suche führt sie in die Arktis. Dort entdeckt sie neben seefahrenden Zigeunern, einem alkoholkranken Eisbären und einem texanischen Ballonfahrer, dass das mächtige "Magisterium" und die Forscherin Mrs Coulter (Kidman) bedrohliche Pläne verfolgen.
Fülle
Von Pullmans religions-kritischen Aussagen, seinen
Anspielungen auf die abendländische Kulturgeschichte von Sokrates bis Milton
und seinem Plädoyer für den freien Willen, blieb (freilich?) nichts übrig.