Alles neu im "dieTheater": Haiko Pfost (35) und Thomas Frank (35) sind die neuen Chefs im Wiener Off-Haus. Wenig Konkretes gabs zum Saisonstart.
Wenig konkrete Ansagen haben die beiden neuen Leiter des Theaterhauses zur angehenden Saison, der ersten unter ihrer künstlerischen Führung, gemacht. Das vorhandene künstlerische Budget möchten Pfost und Frank gerne zur internationalen Vernetzung einsetzen, bei lokalen Produktionen sei man deshalb dringend auf die separate Einzelprojektförderung der Künstler durch das städtische Kulturamt angewiesen. Dafür sei die jeweils sechsmonatige Vorlaufzeit jedoch zu gering gewesen. Schließlich hätte man im Jänner nur wenige Projekte für die ersten Monate der kommenden Saison einreichen können.
Keine Konkurrenten?
Demnach soll das Ganze "ein
Kommunikations- und Kompetenzzentrum werden", so die Leiter. Angst vor
der Wiener Neidgesellschaft haben sie nicht. "Wir sehen die Leute als
Partner, nicht als Konkurrenten."
"Brut"
"Der Begriff gefällt uns wegen der
vielfältigen Bedeutung und Widersprüchlichkeit. Man denkt an edlen
Champagner, die Brut, also das Ausgestoßene, auch aus dem Establishment, den
Nachwuchs und die Aufzucht, das Rohe und Unfertige, aber auch die Art Brut
als Gattungsbegriff".
Subvention "fast" verdoppelt
Die Subvention der MA7
liegt nun bei jährlich 1,5 Millionen Euro. Euphorisch macht das dennoch
nicht, da die Erhöhung bei weitem nicht die kolportierte Verdoppelung des
Budgets bedeutet. Allein 240.000 Euro zahlt "brut" für Betrieb und
Miete der beiden ehemaligen "dietheater"-Häuser "Künstlerhaus"
und "Konzerthaus". Zusätzlich gibt es ein Budget von 45.000 Euro
für bauliche Veränderungen - allerdings auf drei Jahre verteilt.
Programm & Eröffnung
"Der grundsätzliche
Unterschied zu vorher wird sein, dass wir das Haus thematisch programmieren",
erklärt Pfost, der nach monatelangem Pendeln zwischen Wien und Berlin erst
vor kurzem hier sesshaft geworden ist. Gezeigt werden sollen zukünftig
lokale Ko-Produktionen, um die das deutsche Duo internationale
Koproduktionen und Gastspiele platzieren will. Das können Beiträge aus den
Bereichen Performance, Theater, Tanz, Film und Musik sein. Anstatt auf
einzelne Produktionen setzt man gezielt auf programmatische Säulen. Welche
das nun sein werden und wer alles eingeladen wird, dem Haus in der ersten
Saison ein neues Profil zu verleihen, wird erst am 9. Oktober bekannt
gegeben. Auch über das Eröffnungsfest am 9. und 10. November hüllen sich
Pfost und Frank in Schweigen.