ORF-Unterhaltungschef Böhm bestätigte jetzt: Auch nächstes Jahr wird Österreich nicht am Contest in Moskau teilnehmen.
Pech für alle Fans: Österreich wird auch beim nächsten Eurovision Song Contest im Mai 2009 in Moskau mit Abwesenheit glänzen. Einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung" bestätigte ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm. Erst wenn der Song Contest wieder ist, was er einmal war, nämlich ein "'Wettbewerb, bei dem das Musikalische im Vordergrund steht, werden wir wieder mitmachen", so Böhm. Es habe sich gezeigt, dass sich bei der Publikumswahl aneinander angrenzende Länder protegieren, wobei Österreich in der jüngeren Vergangenheit jeweils besonders schlecht ausgestiegen ist.
Keine Künstler gefährden
"Ich möchte nicht wehleidig
sein. Wenn man verliert, verliert man, aber es muss nachvollziehbar und
transparent sein", so der Unterhaltungschef. "Solange die Europäische
Rundfunk-Union das Reglement nicht ändert, wollen wir keine österreichischen
Künstler in eine Geschichte hetzen, die ihnen dann zum Nachteil gereicht",
so Böhm. So habe zum Beispiel die Band "Global Kryner" gezeigt, dass sie
"handwerklich gute und professionelle Künstler sind, die am Markt bestehen",
findet Böhm. Beim Song Contest 2005 sind die österreichischen Vertreter
allerdings bereits im Halbfinale gescheitert. Für Böhm "nicht
nachvollziehbar".
Kein Boykott geplant
Man wolle den Song Contest aber nicht
boykottieren, sondern werde das Finale auch im kommenden Jahr live
übertragen. Kommentator soll "natürlich" wieder Andi Knoll. Dass die EBU die
Regeln noch ändern und Österreich 2009 doch einen Kandidaten ins Rennen
schickt, hält Böhm für unrealistisch. "Wir brauchen eine gewisse
Vorlaufzeit." Einen Künstler zu finden und einen Song vorzubereiten "geht
nicht über Nacht".
In der bisherigen Geschichte des Song Contests konnte Österreich nur ein mal einen echten Erfolg verbuchen: mit Udo Jürgens, der 1966 mit "Merci Cherie" den ersten Platz errang. Bereits dreimal (1981, 1984 und 1991) landeten österreichische Kandidaten am letzten Platz. 2007 schied Eric Papilaya mit "Get A Life - Get Alive" bereits im Semifinale aus, er wurde dort Vorletzter mit vier Punkten. Auch 2005 ist Österreich schon im Semifinale gescheitert. 2006 und 2008 wurde auf die Teilnahme verzichtet.