Noch zehn Tage dauern die "Bohéme"-Dreharbeiten mit dem Traumpaar der Oper, Netrebko und Villazón. Wir besuchten das Filmset.
Trotz Opernball-Müdigkeit begannen die Bohème-Dreharbeiten in den Wiener Rosenhügel-Studios am 1. Februar pünktlich um 10 Uhr. Den Anfang machten gleich die beiden Superstars: Anna Netrebko und Rolando Villazón, bekannt als das "Traumpaar der Oper".
Eiskaltes Händchen
Die allererste Szene: Mimi kommt in die
Wohnung ihres Nachbarn Rodolfo und bittet um Feuer für ihre erloschene
Kerze. Da es zugig ist bei Puccinis Bohémiens und Mimi obendrein
lungenkrank, singt Rodolfo die wohl berühmteste Arie dieser populären Oper:
"Wie eiskalt ist dein Händchen".
Am darauf folgenden Montag, 4. Februar, platzt die Nachricht in die Welt: „Netrebko ist schwanger!“ Bohème-Regisseur Robert Dornhelm hat es klarerweise schon gewusst, verspricht: Er werde sich um sie jetzt „besonders kümmern. Denn von sich aus schont sie sich ja überhaupt nicht.“ Im übrigen entsprächen „ganz schlanke Damen“ ohnehin nicht seinem Geschmack.
Die Dreharbeiten gehen zügig voran: Schon eine Woche drauf ist die bittersüße Sterbeszene an der Reihe. Am Donnerstag, 14. Februar, wechselt man die Kulissen und übersiedelt von der klammen Mansarde der Bohémiens ins glamouröse Café Momus. Dort geht es ausgelassen zu, ein Heer von Komparsen mimt die Festgäste.
Holenders Auftritt
Tags darauf: Auftritt Nicole Cabell als
verführerische Musetta. An der Seite der bildhübschen Kalifornierin mit
afro-amerikanischen, europäischen und koreanischen Wurzeln schlüpft kein
Geringerer als der Wiener Staatsoperndirektor Ioan Holender in die Rolle des
rüstigen Galans Alcindor. Regisseur Dornhelm über die Besetzung seines
Cousins: "Wir haben Holender hinein genommen, weil Anna, Rolando und ihre
Manager es lustig und stimmig fanden. Im Übrigen passt ja diese Rolle auch
gut zu ihm."
In die Kinos
Gedreht wird am Rosenhügel noch bis 29. Februar.
„Ich bin täglich bis neun, zehn am Abend am Set“, schildert Dornhelm den gar
nicht bohémienhaften Terminplan. Dafür kommt der Film, so verspricht er,
noch im heurigen Jahr in Österreichs Kinos.