Opernchef Ioan Holender möchte nämlich neuerdings ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Interviewer der Prominenten.
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern auch eine Verbal-Attacke von Staatsopernball-Direktor Ioan Holender hinsichtlich des nahenden Opernballs. Heuer lässt er über das Nachrichtenmagazin profil ausrichten, er wolle mehr Mitspracherecht bei der Auswahl der Interviewer der Prominenten. Sollte der ORF sich nicht davon beeindrucken lassen, will Holender harte Geschütze auffahren: Er überlege, die Übertragung des Opernballes in Frage zu stellen. Denn die Übertragungsrechte basieren auf einer Vereinbarung zwischen der Oper und dem ORF.
Angriff auf Haider, Stöckl & Rett
Sprich: Holender nimmt
nach Schäfer-Elmayer nun das ORF-Trio Alfons Haider, Claudia Stöckl und
Barbara Rett ins Visier. Denn einen fixen Platz hinter dem Mikro sollen
zumindest Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, die in bewährter
Form aus dem Off das Ballgeschehen kommentieren, haben.
Noch kann Holender mitbestimmen. Denn bis dato hat keiner der Protagonisten einen schriftlichen Vertrag. Diese werden, so Strobl, erst Anfang des nächsten Jahres fixiert.
Haider selbstsicher
Ball-Frontmann Alfons Haider fühlt sich von
diesen Aussagen nicht bedroht. „Ich habe eine mündliche Zusage vom
Unterhaltungs-Chef, Programm-Chef und dem Generaldirektor – darauf kann ich
mich sicher verlassen.“ Außerdem sei das Verhältnis zu Holender – entgegen
anderen Gerüchten – seit dem letzten Jahr sehr gut. „Er hat mir nach dem
Opernball in der Kantine das Du-Wort angeboten. Zwischen mir und Holender
gibt es keine Unstimmigkeiten.“
Aus für Stöckl
Ball-Debütantin des Vorjahres, Ö3-Star
Claudia Stöckl, enthält sich lieber des Kommentars und lässt ÖSTERREICH
ausrichten: „Ich weiß noch gar nichts – es gab bezüglich des Opernballs
zwischen mir und dem ORF noch keine Gespräche.“
Pius Strobl zu der Besetzungsliste im ÖSTERREICH-Gespräch: „Die Entscheidung, wer moderiert, ist noch nicht gefallen. Die Namen werden, wie immer, im Jänner bekannt gegeben.“
Showdown am 15. Dezember
Der ORF-Kommunikations-Chef stellt auch
via ÖSTERREICH klar, dass eine Auflösung des bestehenden Vertrages mit der
Staatsoper nicht realistisch sei. „Der Vertrag läuft bis 2010 – die
Übertragung wird wie jedes Jahr stattfinden.“ Vertragspartner ist auch nicht
Direktor Holender, sondern die Republik für die Staatsoper.
Am 15. Dezember kommt es zum ersten, offiziellen Treffen des Programmdirektors Wolfgang Lorenz mit Holender. „Wir werden unser Konzept vorstellen und sind für Anregungen offen“, so Strobl. „Aber letztlich ist die Umsetzung Sache der Programmverantwortlichen.“