In Hollywood scheint alles perfekt zu sein, aber selbst den Größten passieren an so einem Abend Fehler.
Der Job als Laudator oder Laudatorin bei den Oscars war auch schon mal einfacher. Denn seit der Mega-Panne 2017 wird keiner mehr unbeschwert diesen Umschlag öffnen können und zu hundert Prozent sicher sein, dass er den richtigen Namen vor einem Millionenpublikum verkündet. Was war passiert. Warren Beatty und Faye Dunaway sollten die letzte und wichtigste Kategorie des so langen Award-Abends präsentieren und den "Besten Film" verlautbaren. Soweit so gut. Eigentlich kein Problem für die Showbusiness-Profis Beatty und Dunaway. Wäre da nicht dieses Kuvert gewesen. Denn als schließlich der Moment kam und Beatty lautstark "La La Land" als Gewinner verkündete, war es passiert.
Aufregung hinter der Bühne und Moderator Jimmy Kimmel musste es richten. Er unterbrach die Dankesrede des vermeintlichen Gewinners und stellte klar: Falscher Umschlag - "Moonlight" hat den Oscar in der Tasche. Jetzt herrscht auch Aufregung auf und vor der Bühne. Die "La La Land"-Mannschaft ging also wieder auf ihre Plätze und die wahren Gewinner kamen irritiert auf die Bühne.
Eine Reihe von Hoppalas
Aber natürlich war dies nicht die einzige Panne in der 91-jährigen Geschichte der Oscars. Denn kaum war dir Veranstaltung fünf Jahre alt, kam es 1934 zum ersten Patzer. Der damalige Laudator schrie einfach lauthals ins Publikum: "Komm auf die Bühne, Frank!" Blöd nur, dass in dieser Kategorie zwei Franks nominiert waren. Und so machte sich Regisseur Frank Capra auf den Weg auf die Bühne - anstatt des eigentlichen Gewinners Frank Lloyd. Die Situation musste dann aufgeklärt werden - unangenehm.
Marcel Reich-Ranicki ging unter anderem mit seinem Ausraster beim Deutschen Fernsehpreis in die Annalen der TV-Geschichte ein. "Ich nehme diesen Preis nicht an", wetterte er auf der Bühne und rechnete mit der gesamten Industrie ab. Einen solchen Moment gab es auch bei den Oscars - und das sogar mehrmals. Denn 1971 wurde George C. Scott für seine Darbietung in "Patton - Rebell in Uniform" mit dem Award als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet. Er lehnte den Preis aber anschließend ab, denn der Oscar sei "bedeutungslos" und die Zeremonie an sich eine würdelose "Fleischbeschau".
Nur zwei Jahre später ein Déjà-vu. Denn auch der legendäre Marlon Brando weigerte sich, die Hauptdarsteller-Auszeichnung für "Der Pate" zu akzeptieren. Er war erst gar nicht auf der Bühne zu sehen. Denn um auf die Diskriminierung von Native Americans in der Filmindustrie aufmerksam zu machen, schickte er stattdessen die Apachin Sacheen Littlefeather auf die Bühne.
"Shame on you!"
Und schließlich war es Skandal-Filmemacher Michael Moore, der 2003 für einen Aufreger sorgte. Als er mit "Blowing for Columbine" eine der begehrten Trophäen überreicht bekam, nutzte er die große Bühne auch gleich für eine saftige Kritik am damaligen US-Präsidenten George W. Bush. "Schande über Sie, Mr. Bush"; schrie er und erntete Applaus, aber vereinzelt auch Buh-Rufe. Dies hatte übrigens eine langfristige Auswirkung. Denn seit dieser Aktion wird die Verleihung mit einer zehnsekündigen Verzögerung übertragen.