Premiere im Theater in der Josefstadt: Ab kommendem Donnerstag spielt Otto Schenk in Johann Nestroys Posse „Unverhofft“.
Nach längerer Pause gibt es wieder eine Josefstadt-Premiere mit „Publikumsliebling“ Otto Schenk. In Johann Nestroys rarer Posse Unverhofft (Regie: Hans Hollmann) spielt der langjährige Direktor des Hauses ab kommendem Donnerstag den eingefleischten Junggesellen Ledig, der plötzlich ein fremdes Wickelkind auf seinem „rotseidenen Plumeau“ findet ...
ÖSTERREICH: Weshalb haben Sie sich dieses selten gespielte und späte Nestroy-Stück ausgewählt?
Otto Schenk: Für die frühen Nestroys bin ich zu alt, den späten Nestroy kann ich g’rad noch derglängen, wie man so sagt. Außerdem hat Unverhofft einen der großartigsten ersten Akte, die Johann Nestroy je geschrieben hat.
ÖSTERREICH: Inwiefern?
Schenk: Dass gerade demjenigen Mann, der so stolz ist auf sein vermeintliches Junggesellendasein und der Kinder aus seinem hypochondrischen Wesen heraus nicht leiden kann, ein Wickelkind aufs Plumeau gelegt wird, ist doch ein unvergleichlicher Einfall.
ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich gut aufgehoben in Herbert Föttingers neuer Josefstadt?
Schenk: Ich hab zwar jetzt vor meiner Premiere Scheuklappen und weiß – wie ein Besessener – nicht, was rund um mich herum passiert. Aber natürlich freu ich mich, dass dieses Theater auf einem so glücklichen und erfolgreichen Weg ist.
ÖSTERREICH: Sind Sie als „Publikumsliebling“ verblüfft über den enormen Erfolg Ihres neuen Kochbuchs?
Schenk: Ja! Riesig! Wie ich über alle Erfolge von mir und auch über den Status des „Publikumslieblings“ verblüfft bin. Ich bin ja kein so großer Liebling von mir selber wie – Gott sei dank – vom Publikum. Dadurch überrascht mich das wahnsinnig.