Neues Kabarett

Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier

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Falco-Mime Manuel Rubey und „Vorstadtweiber“-Star Simon Schwarz eröffneten am Mittwoch im Stadtsaal „Das Restaurant“. Ein wahnwitizges Kabarett-Programm auf Hauben-Kurs!  

Halluzinogenes  Azteken-Salbei, der trauriger Ballett Clown Grigol und die im Kärntner Dialekt agierende Nazi-Eichhörnchen vulgo „Reichshörnchen“, die zwecks Nationaler Gesinnung den Gabalier-Song „Hulapalu“ einfordern. Manuel Rubey und Simon Schwarz liefern mit dem neuen Kabarett-Programm „Das Restaurant“ ein wahnwitziges Pointen-Feuerwerk auf mehreren Meta-Ebenen. Die Premiere am Mittwoch im Stadtsaal wurde zurecht mit Ovationen gefeiert.

Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier
© Ernesto Gelles
× Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier

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© Ernesto Gelles
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Auf der Speisekarte: Veganes Beef Waguy aus gesulzten Stachelbeeren 

Bei stimmigen Licht und Nebel-Spielen, wo das Geschehen auch in den Publikumsraum verlegt wird, erweist sich das titelgebende „ Restaurant“ nach dem 400.000 Euro teurem Kauf zunächst als verschimmelte und Asbest-behaftete Bruchbude im Wald. Avanciert aber in Folge mit viel „Tschaka Tschaka“, halluzinogenem Azteken-Salbei  und „Veganen Beef Waguy aus gesulzten Stachelbeeren“ zum Sternen-gekrönter Luxus-Gourmet-Treffpunkt der Elite. Auch für Hollywood-Star Christoph „Chrissy-Cheesy“ Waltz, der - so will es das schräge Buch der Tagespresse-Macher - nach einem folgenschweren Fehler von Rubey statt Schwarz die Rolle in “Inglorious Basterds“ und somit auch den Oscar bekam. Das soll die jahrelange Freundschaft („Ich kenne den Simon seit dem ich 5 bin. Er war mein Babysitter. Doch je älter wir werden ,desto mehr werde ich vom Freund zum 24-Stunden-Pfleger) zerstören und letztendlich auch zur Brandstiftung im Restaurant führen.

Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier
© Ernesto Gelles
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Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier
© oeticket
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Zwischen geheimen Backstage-Vorbereitungen („Humor ist wenn man Leute überrascht und wenn wir jetzt nicht auf die Bühne gehen ist das vielleicht die beste Pointe des Abends“), einer überdrehter Radio-Show mit den Quietschfidelen Radiomoderatoren Andi & Andy, dem neuen Netflix-Projekt „Der Hitler-Mozart“ und dem Polizei-Verhör der abwechselnd von beiden gespielten liebestollen Dorfpolizistin Gerda Messner („Gusch Rubinger.“ Sind sie eigentlich unten auch Rothaarig, Schwarz? Brennt er Busch?“) wird dann doch auch die Story vom Restaurant-Brand aufgeklärt. „Dabei haben wir sie immer fair behandelt und fair bezahlt. Also zumindest fair behandelt.“

Rubey und Schwarz scherzen mit Nazi-Eichhörnchen und Gabalier
© Ernesto Gelles
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Dieses Restaurant kann man nur empfehlen!

90 Wahnwitzige Minuten voll schräger Wendungen, witziger Kalauer („Man darf die Doppelbelastung der Männer nicht unterschätzen: Stammtisch und Frühschoppen“) und jeder Menge Selbst-Ironie. Da erzählt Schwarz ausführlich von einer „spontanen Anal-Thrombose“ und schlägt Rubey auch weitere lukrative Falco-Filme wie „Mutter, der Mann mit dem Schweinskopf ist da“ vor. Dieses Restaurant kann man nur empfehlen: ein 5-Sterne-Gourmet-Kabarett!
  

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