Schiele-Versteigerung: Erste Tranche brachte mehr als 16 Mio. Dollar

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Drei von sechs Aquarellen aus Sammlung Grünbaum in New York verkauft - Preise über den Erwartungen - Restliche drei Arbeiten folgen am Samstag - Auch Werk aus Rieger-Sammlung verkauft

In der Nacht auf Freitag ist in New York die erste Tranche von insgesamt sechs Schiele-Aquarellen aus der ehemaligen Sammlung Grünbaum versteigert worden. Die drei Werke "Selbstbildnis", "Ich liebe Gegensätze" und "Stehende Frau (Dirne)" brachten bei Christie's insgesamt rund 16,5 Mio. Dollar (15,45 Mio. Euro) ein, wie das Auktionshaus auf seiner Website mitteilt. Drei weitere Schiele-Arbeiten aus der Grünbaum-Sammlung kommen am Samstag unter den Hammer.

Den höchsten Preis bei der ersten Versteigerungsetappe erzielte mit knapp 11 Mio. Dollar (10,3 Mio. Euro) "Ich liebe Gegensätze". Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Schätzwert lag hier nämlich bei 1,5 bis 2,5 Mio. Dollar. Die beiden Arbeiten "Selbstbildnis" und "Stehende Frau (Dirne)" wechselten für 2,8 Mio. bzw. 2,7 Mio. Dollar (2,6 bzw. 2,5 Mio. Euro) die Besitzer. Hier rechnete Christie's mit jeweils 1 bis 2 Mio. Dollar.

Egon Schiele

Egon Schiele "Stehende Frau (Dirne)"

© Hersteller

Die sechs betreffenden Arbeiten des weltbekannten österreichischen Expressionisten waren jüngst von prominenten Institutionen wie dem Museum of Modern Art in New York oder der Morgan Library an die Erben nach Fritz Grünbaum, einem Kabarettisten und Kunstsammler, der 1941 im Konzentrationslager Dachau starb, zurückgegeben worden. In Österreich waren entsprechende Rückgabeforderungen zurückgewiesen worden. An den Kriterien des Kunstrückgabegesetzes orientiert, fand die Kommission für Provenienzforschung keine Belege für eine Beschlagnahme durch die NS-Behörden oder für nichtige Rechtsgeschäfte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

In der Nacht auf Freitag kam außerdem ein Schiele-Werk bei Christie's zur Versteigerung, das aus der ehemaligen Sammlung Heinrich Rieger stammt. "Drei Mädchen" erzielte 1,5 Mio. Dollar (1,4 Mio. Euro) und traf somit ziemlich genau den untersten Bereich des Schätzwerts, der mit 1,5 bis 2,5 Mio. Dollar angegeben war. Das Aquarell war aufgrund eines Vergleichs zwischen dem derzeitigen Eigentümer und den Rieger-Erben zum Verkauf gelangt.

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