Der Aktionskünstler Pablo Chiereghin stellte sich nackt ins Schaufenster und fotografierte die Schock-Gesichter der Menschen. Bilder hier!
Ein spannendes Kunstprojekt: Der italienische Künstler Pablo Chiereghin, studierter Kommunikationswissenschaftler und Fotograph, hatte auf seinen unzähligen Reisen quer durch Europa eine äußerst spannende Idee. Stets mit dem Laptop "bewaffnet", wurde - zwischen den unzähligen Menschenmassen auf seinem London-Trip - ein neues Projekt geboren, welches für ziemlich viel Furore und Aufsehen sorgte.
"Ich stelle mich nackt ins Schaufenster"
"Birthday
Suit", so der klingende Titel, soll die "Ursprünglichkeit des
menschlichen Ausdrucks mit dem man geboren wurde" widerspiegeln.
Chiereghin beschloss in Kooperation mit der Barbican Art Gallery in London
ein Projekt der Sonderklasse: Er stellte sich komplett nackt in das
Schaufenster eines Geschäftes im Londoner Stadtteil Soho, allerdings mit
einem schwarzen Vorhang davor. Ein paar Helfer hielten auf der Straße
Menschen an und fragten sie, ob sie für 1.13 Pfund (streng kalkuliert nach
durchschnittlicher Bezahlung auf die in Anspruch genommenen Minuten in
England) kurz Zeit hätten, um sich den nackten Künstler hinter dem Vorhang
anzusehen. Viele willigten ein.
Völlig entrüstete und überraschte Gesichter wurden fotografiert
Der
Künstler mit dem besonderen Interesse für soziologische Aspekte tat dann
eines: Er fotografierte die überraschten Gesichter der Menschen, die ihn
durch dem Vorhang beobachteten. Die Fotografien dieser Gesichter, welche bei
der Ausstellung "Art and Sex from Antiquity to Now" einen
absoluten Erfolg feierten, gingen um die Welt. Unterschiedliche
Gesichtsausdrücke kamen zu Tage wie Prüdierie, Scham, Neugier oder
Lüsternheit. Der italienische TV-Sender Rai Due hatte die Bilder für eine
eigene Nachrichtenkampagne verwendet.
Trip to Vienna
Mittlerweile hat der charismatische Künstler auch
in Wien Halt gemacht, um sein neues Projekt vorzustellen. Leider wird "Birthday
Suit" nach Angaben Chiereghinis nicht in Wien gestartet, da es sich um
eine einmalige Sache gehandelt hat. Während den Engländern die ständig
vorgehaltene Prüderie vor Augen geführt wurde, bekommen die Österreicher
laut dem Künstler, einen anderen künstlerischen "Stempel"
auf die Haut gedrückt: Die Anonymität der Wiener zwischen Nachbarn. Mehr zu
seinem neuen Österreich-Projekt ist auf seiner Homepage zu betrachten.
Das Videointerwiev führte Johannes Huss