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So wird der neue Opern-Kinofilm mit Netrebko

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Eine Oper wird zum Film-Ereignis: Erster Blick auf Robert Dornhelms „Bohème“-Verfilmung mit Netrebko & Villazón, die im Oktober ins Kino kommt.

InRobert Dornhelms Film sieht und hört man nicht schauspielernden Sängern zu, sondern singenden Schauspielern. Das akustisch betörende Werk ist ein echter Kinofilm geworden, in dem die Leidenschaft, die Seligkeit und die Verzweiflung der Liebenden in hinreißende Bilder übertragen wird. Und obendrein wird natürlich so gesungen, wie man es von Netrebko & Villazón gewohnt ist: Auf allerhöchstem Niveau.

Straßenszene
Robert Dornhelm lässt den Film mit einer Pariser Straßenszene beginnen. Dann setzt Puccinis Musik ein und die Szene wechselt in die bitterkalte Wohnung der Pariser Bohèmiens.

Dornhelm sorgt von der ersten Minute an dafür, dass die Augen der Zuschauer beschäftigt sind. Mit Wechselspielen zwischen Farbe und Schwarz-Weiß, mit prächtigen Licheteffekten, Kulissen und Kostümen – und mit einer eigenwilligen Deutung.

Mimi hört in ihrem Zimmer unfreiwillig mit, wie die Herren in der Nachbarwohnung singen, und geht dann sehr (selbst-)bewusst los, um den Poeten Rodolfo zu becircen. Die Szenen der ersten Begegnung der beiden sind musikalisch atemraubend und hocherotisch. Zwischen Netrebko und Villazón knistert es nur so vor Spannung.

Im zweiten Akt hat Staatsopern-Chef Ioan Holender einen gelungenen Auftritt als alternder Galan Alcindoro, im dritten Akt kündigt sich bei heftigem Schneesturm die Tragödie an. Mimis Todesszene: So berührend, dass auch hartgesottenen Zuschauern die Tränen kommen können. In Summe:Ein großartiger Film. Ab 10. Oktober im Kino.

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