Plácido Domingo dirigiert „Roméo et Juliette“ und „Tosca“ an Staatsoper.
„When I rest I rust“ („Wenn ich raste, roste ich“) ist auf Plácido Domingos Homepage zu lesen. Der spanische Tenorissimo, der in seiner erstaunlichen 55-jährigen Karriere in mehr als 3.800 Opernvorstellungen 147 verschiedene Rollen gesungen und 560-mal dirigiert hat, verfügt anscheinend über unendliche Energie-Ressourcen. In den letzten Jahren hat er vor allem als Verdi-Bariton für Furore gesorgt; sein Macbeth im Theater an der Wien und sein Nabucco an der New Yorker Metropolitan Opera waren Sternstunden des Musiktheaters.
Jahrhundertsänger. Heute und morgen dirigiert „der König der Oper“ im Haus am Ring. Domingos vierte Vorstellung von Gounods effektvoller Opernschnulze Roméo et Juliette mit dem neuen Operntraumpaar Juan Diego Flórez und Aida Garifullina als „star-crossed lovers“, die als Staatsopern-Live-Stream auch im Internet zu erleben ist, steht am Mittwoch auf dem Programm. Schon heute leitet Domingo Puccinis melodramatischen Opernkrimi Tosca mit dem amerikanischen Starbariton Thomas Hampson in der Rolle des schurkischen römischen Polizeichefs Baron Scarpia. Und damit ihm nicht fad wird, ist der spanische Jahrhundertsänger im Jänner auch als Sänger und Dirigent an der Oper in Maskat im Oman aufgetreten und hat in seiner Oper in Los Angeles in einer Pressekonferenz den neuen Spielplan für die Saison 2017/18 bekannt gegeben.
E. Hirschmann-Altzinger