Ein packendes Freundschafts - Drama vor dem Hintergrund der Tragödie Afghanistans.
Filmkunst
Das ist Vielseitigkeit: Im Studio dreht der deutsche
Regisseur Marc Forster derzeit den neuen Bond. Im Kino legt er ein
prächtiges Filmkunstwerk vor: Drachenläufer, nach dem Erfolgsroman von
Khaled Hosseini. Die Geschichte spielt zwischen Kabul und San Francisco; sie
handelt von Freundschaft und Schuld, Verrat und Wiedergutmachung.
Brennpunkt Afghanistan
Es beginnt im noch unzerstörten Kabul der
1970er Jahre: Amir, ein Knabe aus reichem Hause, tritt mit seinem Freund
Hassan beim Drachenflug-Wettbewerb an. Die beiden gewinnen. Doch dann fällt
eine Schlägertruppe über Hassan her. Der zarte (und feige) Amir traut sich
nicht, dem Freund beizustehen. Als Amir drei Jahre später – die Russen
marschieren in Afghanistan ein – mit dem Vater nach Kalifornien flüchtet,
nimmt er das Geheimnis einer großen Schuld mit. Bis ihn nach 20 Jahren die
Vergangenheit wieder einholt.
Der Film braucht keine Stars, um magische Kraft zu entfalten. Das Freundschafts-Thema bewegt genauso wie die (in China gedrehten) Afghanistan-Bilder, die einen analytischen Blick auf das gepeinigte Land erlauben.
USA 2007. 128 Min. Von Marc Forster. Mit Khalid Abdallah, Atossa
Leoni, Shaun Toub. |