Zum Geburtstag

Dylan, 75: Das neue Buch, die neue CD

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Ein kostbarer Bildband und die neue CD „Fallen Angels“ erfreuen die Dylan-Fans.

Die Legende lebt – und feiert am 24. Mai 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint nicht nur ein neues Bob-Dylan-Album – Fallen Angels –, sondern auch ein prachtvoller Bob-Dylan-Bildband.

Der Fotograf Daniel Kramer hat einen gediegenen und luxuriösen Bildband zusammengestellt. Bob Dylan: A Year and A Day enthält auf 288 Seiten 140 Fotos des Musikers.

Schlüsselmomente von Dylans Karriere
Ein Jahr begleitete Kramer den ganz jungen Dylan im Studio, bei Konzerten, privat in Woodstock und in den Straßen New Yorks und hielt mit seiner Kamera Schlüsselmomente in der Karriere des Künstlers fest. Darunter fällt etwa Dylans erste, aufsehenerregende Soloshow mit elektrischer Gitarre.

Die streng limitierte, kostspielige Edition des 1967 erschienenen Portfolios wurde um bisher unveröffentlichte Bilder – etwa Outtakes von den Fotosessions für das Coverartwork der Alben Bring It All Back Home und Highway 61 Revisited; übrigens laut Rolling Stone der beste Dylan-Hit – ergänzt.

(Bob Dylan: A Year and A Day, Taschen, 288 Seiten, Hardcover in einer Kassette, auf zwei verschiedenen Papiersorten gedruckte Collector’s Edition, limitiert auf 1.765 nummerierte Exemplare, signiert vom Fotografen Daniel Kramer, 500 Euro.)

Wieder covert Dylan 
US-Evergreens
Gestern kam zudem die neue Bob-Dylan-LP Fallen Angels in den Handel. Wie auf dem Vorgänger Shadows In The Night covert der Großmeister darauf US-Evergreens.

Fallen Angels ist, wie eigentlich alle Dylan-Alben seit 1992, als er vor seinem großen Comeback mit Time Out of Mind (1997) zwei Tonträger mit alten Folk-Liedern herausbrachte, völlig aus der Zeit gefallen. Oder zeitlos, wie man will.

Zum zweiten Mal in Folge macht sich der legendäre Künstler Songs aus dem amerikanischen Songbuch zu eigen, zwölf Stück diesmal, elf davon hatte auch der geniale Frank Sinatra in seinem Repertoire. Geschrieben wurden die Lieder von Größen ihres Metiers wie Sammy Cahn, Johnny Mercer und Jimmy Van Heusen.

Dylans 37. Studio-Langspielproduktion wird keinen Fan wirklich überraschen. Denn bereits bei den Konzerten in den vergangenen Monaten hat der bald 75-Jährige immer mehr Lieder aus dem Songbook eingebaut und dafür Eigenkompositionen weggelassen.

Der Wind bläst einem mitunter ins Gesicht
So mancher Track aus dem neuen Album war da schon zu hören, was eine schlüssige, wunderbare Setlist ergab. Dass Dylan auf diesem Teil der „Never Ending Tour“ nicht in kalten Hallen, sondern in schönen Theatern auftrat, machte Sinn.

Im Gegensatz zu manchen Kollegen, die das große amerikanische Songbook kommerziell ausschlachten, geht es Dylan um eine Neuerfindung dieser Lieder, nicht um aalglattes, langweiliges Karaokesingen. Nicht immer spielt das Leben einem schön mit, da kann einem der eisige Wind mitunter heftig ins Gesicht blasen, wie Dylans knarrige Stimme durch It Had To Be You poltert.

Aufregend. Nicht jeder mag das verstehen, das war beim Debüt von Blonde On Blonde vor 50 Jahren auch nicht anders. „Das Leben wird mit jedem verstrichenen Tag aufregender“, freut sich Dylan in seinem Song Melancholy Mood.

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