Befragung nach Großbrand auf seinem Landsitz im englischen Dorset.
Nach dem Großbrand, der am 15. April den Landsitz des Investmentbankers Michael Treichl in der englischen Grafschaft Dorset großteils zerstört hat, ist der Bruder von Erste-Bank-Chef Andreas Treichl nach Medienberichten vorübergehend festgenommen worden. Nach der polizeilichen Befragung kam er wieder auf freien Fuß - ohne dass eine Kaution oder sonstige Auflagen festgesetzt worden wären.
Gegenüber der "Mail On Sunday" trat Michael Treichl Verdächtigungen entgegen, er selbst könnte mit dem Brand etwas zu tun oder gar Feuer gelegt haben. "Ich bin nach dem Verlust unseres Anwesens am Boden zerstört. Die Restauration von Schloss Parnham war mein Lebenswerk, und es ist verrückt zu glauben, ich könnte es vernichtet haben", zitierte das britische Boulevardblatt in seiner aktuellen Ausgabe den Hedge-Fonds-Manager aus der heimischen Banker-Dynastie der Treichls.
Zugleich kündigte Treichl, der in den vergangenen Jahren zehn Millionen englische Pfund (knapp zwölf Millionen Euro) in das Anwesen investiert haben soll, an, er wolle die Anlage wieder aufbauen und in neuem Glanz erstrahlen lassen. Das in einer Parkanlage gelegene und 1522 errichtete Herrschaftsgebäude galt als historisches Baujuwel und wurde bei dem Brand schwer in Mitleidenschaft genommen. Vom Schloss blieben im wesentlichen nur die steinernen Fassaden übrig. Als das Feuer ausbrach, hatte sich Treichl in London aufgehalten, während seine Ehefrau und seine Kinder in der Provence weilten. Menschen kamen so zum Glück nicht zu Schaden. Dagegen wurden wertvolle Kunstschätze aus dem Familienbesitz - etwa eine Sammlung mittelalterlicher Rüstungen - ein Raub der Flammen.
Michael Treichl gehört zur prominentesten österreichischen Bankerdynastie: Er ist der Bruder von Erste-Bank-Chef Andreas Treichl und der ältere Sohn des 2014 im Alter von 101 Jahren verstorbenen ehemaligen CA-Chefs Heinrich Treichl.