'Hart zu ertragen'

Nach Tanz-Aus: Petzner rechnet mit Sarkissova ab

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Der Kandidat und die Jurorin gerieten während der Staffel oft aneinander.

Stefan Petzner ist raus bei " Dancing Stars ", belegte mit seiner Profi-Partnerin Roswitha Wieland den vierten Platz bei der Tanzshow. Eine solide Leistung, polarisierte der PR-Manager doch Woche für Woche und konnte bei der Jury nicht mit Leistung punkten. 

Jury-Streit

Mit Ekker und Sarkissova flogen die Fetzen. Nun rechnet  Petzner auf Instagram  mit der Ballerina ab. Für Petzner war besonders die letzte Bewertung schwierig: "schaut euch das einfach selber an und bildets euch dann eure meinung, ob es fair ist, wenn ein jurymitglied sagt „wir bewerten nur den tanz und nicht ihre persönlichkeit“, um dann gleich im nächsten satz direkt gegen person zu zielen und knallhart dem publikum zu sagen: „bitte nicht anrufen!“ da kann man nur mehr haube übers gesicht ziehen, weil so was echt hart zu ertragen ist." 

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ich versuche ein fairer „verlierer“ zu sein, so weit man beim schaffen bis ins halbfinale und tollen platz 4 überhaupt von verlierer sprechen kann! aber schaut euch das einfach selber an und bildets euch dann eure meinung, ob es fair ist, wenn ein jurymitglied sagt „wir bewerten nur den tanz und nicht ihre persönlichkeit“, um dann gleich im nächsten satz direkt gegen person zu zielen und knallhart dem publikum zu sagen: „bitte nicht anrufen!“ da kann man nur mehr haube übers gesicht ziehen, weil so was echt hart zu ertragen ist. ich hab aber durchgehalten bis zum schluss und habe versucht, abschied in würde hinzulegen. ich finde das ist gelungen auch, man denke nur an mein positives dankes-schlusswort am ende der show! #dancingstars #orf

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Quotenbringer

Der Dauerstreit zwischen Petzner und der Jury war in den vergangenen Wochen ein Quotenbringer. Der Rauswurf-Krimi um den ehemaligen Politiker brachte Freitagnacht sogar den bisherigen Zuseherrekord: 800.000 sahen die Show im Schnitt. Das finale Voting verfolgte schließlich eine knappe Million Zuseher (972.000). Alle wollten den Rauswurf live miterleben, rechneten wohl insgeheim mit einem Eklat. Der fiel aber zurückhaltend aus: Zwar war Petzners Wut auf die Jury greifbar: „Hass“, zischte er.  Er wirkte trotzig, den Tränen nahe. Es war ihm anzusehen, dass ihm der Rauswurf an die Nieren ging. Ehre. Selbst am Tag danach haderte er mit der Jury und der Kritik durch Jury-Mitglieder an seiner Person: „Der Ton macht halt die Musik“, sagt er. Das, was Jurorin Sarkissova und Juror Ekker zu ihm gesagt haben, falle unter „Verletzung der Menschenwürde“: „Frau Sarkissova hat mir die Würde genommen“, wütet er im Interview mit ­ÖSTERREICH.

"Sarkissova nahm mir meine Würde"

ÖSTERREICH: Was sind Ihre Gefühle nach dem brutalen Rauswurf?

Stefan Petzner: Im Unterschied zu anderen habe ich nicht geweint. Ich war auch relativ gefasst, weil ich bereits nach der ersten Wertung gewusst habe: Es ist aus. Aber natürlich habe ich danach das eine oder andere innere Tränchen zerdrückt und war traurig. Das Finale zu erreichen, war ja mein großer Herzenswunsch, weil ich mich schon so auf den Showtanz gefreut habe, den ich meinem großen Idol Udo Jürgens widmen wollte. Von diesem Tanz hätten sicher alle gesprochen. Gewinnen wollte ich nie – das haben sich sicher andere mehr verdient.

ÖSTERREICH: Ist alles mit rechten Dingen zugegangen?

Petzner: Das Telefon-Voting ist meiner Meinung nach safe. Nur, dass eine Jury hergeht und das Publikum offensiv auffordert, mich nicht zu wählen, hat’s noch nicht gegeben. Die Frau Sarkissova und der Herr Ekker wollten mich um jeden Preis nicht im Finale haben. Von den Juroren hat sich nur Nicole Burns-Hansen wirklich korrekt verhalten, der Dirk zumindest teilweise. Kritik ist o. k., aber das, was ich mir da anzuhören hatte, war unter der Gürtellinie. Der Ton macht die Musik. Das fällt schon unter Verletzung der Menschenwürde. Frau Sarkissova hat mir die Würde genommen.

ÖSTERREICH: Müssen Sie das nicht aushalten, wenn Sie schon bei einer solchen Show mitmachen?

Petzner: Ich habe das seit Februar ausgehalten. Wenn du von Montag bis Sonntag trainierst und dir in der Show dann jeden Freitag anhören musst, dass alles schlecht ist, was du machst, ist das schon deprimierend. Und das nimmt einen emotionalen Menschen wie mich schon mit. Mich hat nur das Publikum weitergetragen. Ich war der Sieger der Herzen. Mit so wenigen Jury-Punkten ist noch niemand bis ins Halbfinale gekommen. Nicht der Polster und nicht der Goldberger. Das verdank ich nur den Menschen draußen – und bei denen möchte ich mich auch wirklich bedanken.

ÖSTERREICH: Was nehmen Sie emotional nach diesen Wochen mit?

Petzner: Es war eine unwahrscheinliche Hochschaubahn der Gefühle. Es reißt dich emotional ungeheuer mit und du nimmst die Welt nur mehr durch einen Tunnelblick wahr. Das hat man ja am Freitag auch bei der Lizz Görgl gesehen. Die war Doppel-Weltmeisterin und ist ein Vollprofi durch und durch – trotzdem ist sie in Tränen ausgebrochen, weil ihr was nicht gelungen ist.

ÖSTERREICH. Bereuen Sie es, mitgemacht zu haben?

Petzner: Ich war ja jener Kandidat, der es sich am längsten überlegt hat. Freunde und Mentoren haben mir eher abgeraten und haben gesagt: Du hast dir jetzt ein hervorragendes neutrales Image als politischer Berater aufgebaut, hast zwei Bücher geschrieben, sogar ein Bundeskanzler wollte dich in seinem Team – und jetzt gehst du in eine Casting-Show. Ich sage aber: Ich bereue nichts und würde es wieder tun. Ich bin dem ORF für diese Chance dankbar – und natürlich meiner Partnerin Rosi.

ÖSTERREICH: Wem gönnen Sie jetzt den Sieg?

Petzner: Die Nicole und die Lizz trainieren sicher am härtesten. Aber die Rosi und ich werden sicher für den Michi Schottenberg und die Conny Kreuter anrufen, weil bei ihnen das Gesamtpaket stimmt. Die beiden haben Herz, Gefühl und den richtigen Schmäh. Der Schotti war für mich eine wirklich menschlich wertvolle Begegnung. Ich habe mir eigentlich erwartet, dass er als Künstler politische Aversionen gegen mich haben könnte, aber er ist offen, nett, herzlich und sympathisch auf mich zugekommen. Außerdem tanzt er gut. 

ÖSTERREICH: Wie sieht Ihre Zukunft aus?

Petzner: Jetzt bin ich einmal hin und gönn mir eine Auszeit. Wie’s mit dem Petzner dann weitergeht, weiß ich noch nicht.

ÖSTERREICH: Und off the ­records?

Petzner: Ich weiß es nicht einmal off the records.

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