Umstrittene Musik-Ikone Michael Jackson

Zum Geburtstag des King of Pop

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Elf Jahre tot, doch noch lange nicht vergessen.

Michael Jackson bleibt bis heute einer der erfolgreichsten Künstler aller Zeiten und eine Legende im Musikbusiness. Sein Leben prägten ungebrochene Rekorde und musikalische Höhenflüge – aber auch viele Kontroversen und Skandale. Heute hätte der „King of Pop“ seinen 62. Geburtstag gefeiert.

 

Früher Erfolg: Die Jackson Five

Am 29. August 1958 erblickte Michael Joseph Jackson in der US-amerikanischen Stadt Gary im Bundesstaat Indiana das Licht der Welt. Mit seinen Brüdern feierte Michael schon als Kind erste Erfolge in der Familienband „The Jackson Five“, die vom legendären Plattenlabel „Motown“ unter Vertrag genommen wurde. In seiner Kindheit erhielt der spätere Superstar umfangreiche musikalische Förderung, litt aber auch unter dem strengen Drill des Vaters und dem Aufwachsen im Rampenlicht.

 

Solo-Karriere und internationaler Durchbruch: 'This is Thriller'

Im Alter von nur 13 Jahren startete Michael Jackson seine schnell erfolgreiche Solokarriere. In Zusammenarbeit mit dem Produzenten Quincy Jones fand Jackson zum Disco-Sound. Im resultierenden Album mit den zwei Nummer 1-Hits „Don’t Stop ’til You Get Enough“ und „Rock with you“ sang er so hoch wie nie zuvor – das ikonische Jackson-Kieksen war geboren.

Das ebenfalls von Quincy Jones produzierte Album „Thriller“ machte ihn schließlich schlagartig zum Weltstar: Jahrzehntelang verkaufte sich kein Album so gut wie die legendäre Pop-Platte, auf der Songs wie „Billie Jean“, „Beat It“, „Human Nature“ und „The Girl Is Mine“ zu hören sind.

 

Musikvideo-Pionier

Nicht nur die Lieder, sondern auch die dazugehörigen Musikvideos zeugten von der kreativen Kompetenz des Superstars und wurden weltbekannt: Bis heute unvergessen bleibt etwa das 13-minütige Video zu „Thriller“ von Regisseur John Landis („Blues Brothers“).  Mit einem Budget von 500.000 US-Dollar war es damals das teuerste Musikvideo aller Zeiten  – ein Aufwand, der sich sichtlich lohnte: Kaum jemand kennt nicht die einzigartige Zombie-Tanzszene und das böse Lachen von Horrorfilmstar Vincent Price. Aus Jugendschutzgründen durfte der Clip in der Musikshow „Formel Eins“ lange Zeit nur nach 22:00 Uhr gezeigt werden.

Mit dem Video zu „Black Or White“ überbot sich Michael Jackson 1991 selbst: Mit etwa 500 Millionen Zuschauern war der Kurzfilm, in dem neuartige Morphing-Effekte genutzt wurden, zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung das Musikvideo mit der größten Reichweite. Für Kontroversen sorgten Zerstörungs-Szenen und sexuelle Handlungen in den letzten Minuten des Videos, weswegen die ungekürzte Version bis heute kaum ausgestrahlt wird.

 

Der „King of Pop“ wird zur Ikone

„Jacko“ war in den Achtzigern auf dem Zenit seiner Karriere angekommen. Legendäre Tanzmoves wie der Moonwalk, ausgefallene Kleidungsstücke wie der ikonische weiße Handschuh und exzentrische Haustiere wie der Schimpanse „Bubbles“ verstärkten den Kult um das Multitalent. Für positive Schlagzeilen sorgten mehrere Wohltätigkeitsprojekte, darunter das Lied „We Are the World“ vom Star-Kollektiv „USA for Africa“, karitatives Engagement für Kinder und Umwelt-Aktionen wie der „Earth Song“ oder „Heal the World“. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde engagierte sich kein anderer Star mehr für wohltätige Zwecke.

 

Kontroversen und Kindesmissbrauchsvorwürfe

Doch der Ruhm hatte auch seine Schattenseiten: Mehrfach betonte Jackson, von seinem ehrgeizigen Vater um seine Kindheit gebracht worden zu sein. Der hochsensible Star zog sich auf die 1988 erworbene „Neverland-Ranch“ (benannt nach dem Schauplatz der Kindergeschichte Peter Pan) zurück, umgab sich mit Kindern und wurde immer exzentrischer. Der neue Skandal-Ruf des „Wacko Jacko“ (Verrückter Jacko) verfestigte sich, als sich das Aussehen des „King of Pop“ immer mehr veränderte. Seine Haut wurde immer heller, auch zahlreiche Schönheitsoperationen veränderten Jacksons Erscheinungsbild drastisch.

Dazu kamen extravagante Auftritte und Aufreger, wie etwa die nur zwei Jahre andauernde Ehe zu Elvis-Tochter Lisa-Marie Presley oder der Moment, in dem Jackson sein neugeborenes Kind aus dem Fenster eines Hotelzimmers hielt, um es der Presse zu präsentieren. Ab 1993 begleiteten Jackson schwere Kindesmissbrauchsvorwürfe: Er soll auf der „Neverland-Ranch“ Minderjährige sexuell missbraucht haben. Zwei Verfahren entschieden für Jackson, dessen Ruf erholte sich jedoch nie.

 

'This is it': Der plötzliche Tod des Weltstars

2009 sollte dann das große Comeback folgen. Die aufwendig produzierte „This is it“-Tour sollte allein in der Londoner O2-Arena 50 Mal gastieren, alle dieser 50 Konzerte waren weit im Voraus ausverkauft. Zur Aufführung sollte die Show jedoch nicht mehr kommen. Mit 50 Jahren starb Michael Jackson am 25. Juni 2009, 18 Tage vor dem Beginn der Tournee in Los Angeles. Sein Körper konnte dem übermäßigen Medikamentenkonsum, insbesondere dem Narkosemittel Propofol, nicht mehr standhalten. Jackos Leibarzt Conrad Murray wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

 

Was bleibt vom 'King of Pop'?

Er hinterlässt ein umstrittenes Vermächtnis: Kein anderer männlicher Solo-Künstler konnte mehr Nummer 1-Hits verbuchen, insgesamt verkaufte der „King of Pop“ etwa 750 Millionen Tonträger. Michael Jackson kann als der einflussreichste Künstler des 20. Jahrhunderts gesehen werden, doch ebenso bekannt wie seine Musik ist sein kontroverses Leben. Nach der Veröffentlichung der Aufdecker-Doku „Leaving Neverland“, in der vermeintlich Betroffene erneut von Kindesmissbrauch berichten, rief man unter dem Hashtag „MuteMichaelJackson“ dazu auf, die Songs des Künstlers nicht mehr zu spielen. Trotz der Debatten um die Person hinter den Hits verkauften sich diese jedoch weiterhin sehr gut: Allein in den USA gingen seit Jackos Tod 16 Millionen Alben über den Ladentisch.

Michael Jackson bleibt auch heute, 11 Jahre nach seinem Tod eine Legende, die aus der Musikwelt nicht wegzudenken ist. Der hart arbeitende Perfektionist, der sowohl brillant und innovativ, als auch exzentrisch und fehlerhaft war, wird uns noch für viele seiner Geburtstage in Erinnerung bleiben.

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