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Das Marathon-Herzstillstand-Risiko

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Ein Fall pro 100.000 Läufer. Männer offenbar mehr gefährdet als Frauen.

Das Risiko ist gering, aber doch vorhanden: Die Häufigkeit eines Herzstillstands als akut lebensbedrohender Zwischenfall bei einem Marathonlauf liegt bei einem Fall pro 100.000 Teilnehmern. Das haben US-Experte Jonathan Kim (Kardiologie/Massachusetts General Hospital/Boston) und seine Co-Autoren in einer Studie errechnet, die vor einigen Tagen (12. Jänner) im "New England Journal of Medicine" erschienen ist.

Insgesamt wurden die Daten von 10,9 Millionen Teilnehmern von Marathonläufen ausgewertet. In den USA laufen bei Marathons und Halbmarathons jährlich rund zwei Millionen Menschen. Allerdings endet das nicht in allen Fällen glimpflich:

- Insgesamt ergab sich unter den 10,9 Millionen Langzeit-Joggern ein Risiko von 0,54 Fällen eines plötzlich aufgetretenen Herzstillstands (mit einem Plötzlichen Herztod als mögliche Folge) pro 100.000.

- Bei der vollen Distanz von etwas mehr als 42 Kilometern lag das Risiko beim Doppelten - 1,01-Fälle pro 100.000 Sportlern, beim Halbmarathon nur rund bei einem Viertel (0,27 pro 100.000).

- Männer wiesen im Vergleich zu Frauen eine stark erhöhte Gefährdung durch Herz-Kreislauf-Versagen auf (0,90 Fälle pro 100.000 statt bei Frauen bloß 0,16 pro 100.000).

Nicht ungefährlich

Ungefährlich ist das nicht: Von den insgesamt bei den 10,9 Millionen Sportlern aufgetretenen 59 Episoden von plötzlichem Herz-Kreislauf-Versagen während des Wettbewerbs endeten 42 bzw. 71 Prozent tödlich. Im Durchschnitt waren die Betroffenen (akuter Herzstillstand) 42 Jahre alt.

In den USA stieg zwischen den Jahren 2000 und 2004 bzw. 2005 bis 2010 die Häufigkeit solcher Zwischenfälle von 0,71 pro 100.000 Läufern auf 2,02 pro 100.000 deutlich an. Da in den meisten Fällen eine bereits bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung die Ursache war, könnte das bedeuten, dass immer mehr auch vorbelastete Männer an solchen Bewerben teilnehmen.
 

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