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Haben Sie gut geschlafen?

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Tag des Schlafes: Bis zu 400.000 Österreicher leiden an Schlafapnoe.

Zwischen 300.000 und 400.000 Personen in Österreich sind jede Nacht von potenziell lebensgefährlichen Atemstörungen, sogenannter obstruktiver Schlafapnoe, betroffen. Die Dunkelziffer der Erkrankten sei sehr hoch, da bis zu 90 Prozent der "Schnarcher" nicht diagnostiziert seien. Das erklärten Fachexperten bei einem Pressegespräch in Wien anlässlich des Tag des Schlafes am 18. März.

Krankhaftes Schnarchen

"Man muss zwischen harmlosen und krankhaften Schnarchen unterscheiden", betonte Wolfgang Mallin vom LKH Hörgas-Enzenbach bei Graz. Denn eine unbehandelte Schlafapnoe führe ohne Therapien zu starken Herzproblemen und einer erhöhten Sterblichkeit. Linderungen versprechen Beatmungstherapien oder der Einsatz einer Zahnschiene zur Unterkiefer-Vorverlagerung.

   Als Alternative dazu gelten operative Eingriffe. Die Erfolgsrate liege zwischen 31 und 55 Prozent. "Zu übergewichtige Patienten haben jedoch keine Chance mit einer Operation", betonte Robert Pavelka, Leiter der HNO-Abteilung des Krankenhaus Wiener Neustadt. Schlechter Schlaf und unzureichende Erholungsphasen führen über eine längere Zeitspanne neben Tagesmüdigkeit auch zu einer erhöhten Unfallgefahr. Schlafapnoiker seien siebenmal häufiger in Verkehrsunfälle involviert, so Pavelka.

Wie viel Schlaf braucht man?

Eine erwachsene Person benötige durchschnittlich sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, betonte Josef Zeitlhofer von der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien. Am Wochenende schlafen sich 54 Prozent gerne aus - vor allem Unter-30-Jährige und Singles. Etwa jeder Fünfte (23 Prozent) gönnt sich einmal täglich ein Nickerchen, wobei hier Verwitwete und Personen über 50 dominieren.

Schlafprobleme
Auch bei der Schulbildung gibt es einen Zusammenhang mit der Schlafqualität. "Personen mit Pflichtschulbildung klagen häufiger über Schlafprobleme als höher Gebildete", so Zeitlhofer. Durchschlafstörungen betreffen besonders Nicht-Berufstätige, zu frühes Aufwachen Arbeiter und Landwirte. "An erster Stelle rangieren bei den Ursachen für Schlafprobleme persönliche Probleme und die Beschäftigung mit tagesaktuellen Ereignissen", erklärte Zeitlhofer.

Nickerchen gefällig?
Unausgeschlafene können Leistungstiefs untertags mit "Power Napping" entgegentreten. "Bereits bei zehn Minuten ist die subjektive Befindlichkeit signifikant am besten", sagte Doris Moser von der Universitätsklinik für Neurologie am AKH Wien. Länger als eine halbe Stunde sollte jedoch nicht geschlafen werden, da ein eventueller Erholungseffekt durch die Schlaftrunkenheit stark reduziert sei.

Schlaftipps: So schlafen Sie besser

Viel frische Luft
Frische Luft am Tag fördert das Einschlafen. Wer den ganzen Tag im Büro gesessen hat, macht abends noch einen Spaziergang.

Kein Fernsehen
Vor dem Zubettgehen keine aufregenden Fernsehfilme anschauen, das wühlt zu sehr auf. Am besten auf Fernsehen direkt vor dem Schlafen ganz verzichten. Und der Fernseher im Schlafzimmer ist grundsätzlich tabu.

Nicht zu warm
Das Schlafzimmer nicht (über-)heizen. Eine Temperatur von 18 Grad reicht aus. Vor dem Schlafengehen das Schlafzimmer gut lüften und - bei entsprechenden Außentemperaturen - auch über Nacht das Fenster geöffnet lassen, falls es draußen nicht zu laut ist.

Keine Kalorienbomben
Kein schweres Essen vor dem Schlafen zu sich nehmen. Der Magen ist sonst zu sehr mit dem Verdauen beschäftigt, das Einschlafen kann sich verzögern.

Warmes Bad
Ein warmes Bad entspannt die Muskeln und sorgt für die nötige Bettschwere. Das Bad zwei Stunden vor dem Schlafengehen nehmen und eine Badetemperatur von 37 Grad nicht überschreiten.

Nur müde ins Bett
Nur bei Müdigkeit ins Bett gehen. Wer sich noch nicht schläfrig fühlt, sollte noch aufbleiben und sich beschäftigen.

Bei Unruhe wieder aufstehen
Wer sich im Bett nur herumwälzt und keinen Schlaf findet, steht besser wieder auf. Ein paar Seiten lesen, entspannende Musik hören oder z. B. bügeln - meist stellt sich die gewünschte Schläfrigkeit dann schnell ein.

Entspannungsübungen machen
Progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga fördern die Beruhigung von Körper und Geist.

Unbedingt wach bleiben wollen
So, wie der Gedanke, endlich einschlafen zu müssen, eher das Gegenteil bewirkt, kann der Vorsatz des Wachbleibens ebenfalls zum Gegenteil führen.
 

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