Ob zum Sonnenbaden oder Kaffeetrinken an der frischen Luft - auf der eigenen Terrasse zu sitzen ist für viele Menschen der Inbegriff des Sommers. Heimwerker können eine Terrasse durchaus selber bauen, sollten aber vorher gut planen. So muss von der Wahl des passenden Materials bis zum richtigen Untergrund einiges berücksichtigt werden, um lange Freude an der Terrasse zu haben.
Grundsätzlich muss zunächst einmal die Entscheidung getroffen werden: Kommt Naturstein in Frage? Oder soll es der meist kostengünstigere Beton sein? Oder doch Holz? Und entscheidet man sich dann für Pflastersteine, Platten oder eine Kombination aus beiden? "Naturstein ist aufwendiger in der Verarbeitung, weil jeder Stein einzeln gesetzt werden muss", erklärt Experte August Forster.
Sind diese Entscheidungen getroffen, sollte zunächst ein sogenannter Unterbau geschaffen werden. "Ein frostfester Ausbau sorgt dafür, dass das Wasser abfließen kann", sagt Michael Pommer von der DIY-Academy in Köln. "Wird das nicht berücksichtigt, kann das gefrorene Wasser im Winter die Platten der Terrasse hochdrücken." Um das zu verhindern, müssen zunächst rund 40 Zentimeter Erdreich ausgehoben werden. "Wichtig ist es, dabei ein Gefälle von etwa zwei Prozent weg vom Haus mit einzuplanen", rät der Bautechniker. "Die tiefste Stelle sollte zudem mit einem Drainagerohr versehen werden." So staut sich das Wasser bei starken Regenfällen nicht und kann in den Garten abfließen.
Danach wird die ausgehobene Wanne mit verschieden körnigen Mineralgemischen gefüllt. "Die unterste Lage sollte 10 bis 15 Zentimeter stark mit grobem Gemisch aufgefüllt werden", erklärt Pommer. Danach müssen Randsteine eingesetzt werden, die dafür sorgen sollen, dass das Material nicht wegrutschen kann. "Schließlich folgt noch eine ebenso dicke Schicht mit mittlerer Körnung und dann der Rest mit feiner Körnung." Ganz oben kommt abschließend noch eine dünne Splittschicht, um letzte Unebenheiten auszugleichen. Ganz wichtig sei es, jede Schicht mit Rüttelplatten festzuklopfen.
Ist das alles erledigt, geht es an das Verlegen des Belags. Auch da gibt es unzählige Möglichkeiten - je nachdem, ob man ein Muster legen möchte oder eine Mischung aus Platten und Pflastersteinen. "Die Platten müssen vom Rand her gelegt und eben geklopft werden", erklärt der Gartenexperte Robert Sulzberger. "Dabei sollten kleine Fugen von etwa einem halben Zentimeter belassen und die nächsten Steine dem Muster entsprechend angelegt werden." Bei großen Platten arbeite man vorwärts, also von den bereits verlegten Platten aus. "Bei instabileren kleinen Steinen arbeitet man rückwärts von der oberen Auflageschicht aus, wobei der Belag hier erst nach dem Verdichten betreten werden darf."
Sehr wichtig ist zudem, erst beim Unterbau und schließlich beim Belag das Gefälle zu berücksichtigen. "Bei Natursteinen, die einzeln eingesetzt und festgeklopft werden müssen, hilft es Schnüre zu spannen, um das Gefälle einzuhalten", sagt Forster. Sind alle Steine und Platten verlegt, sollte man zum Schluss das Schließen der Fugen nicht vergessen. "In einfachster Ausführung wird Sand oder feiner Fugensplitt mit Wasser in die Fugen eingeschwemmt."
Wenn es nicht vorher alles passgenau geplant wird, kommt man um das Schneiden einiger Platten kaum herum. "Mit dem entsprechenden Gerät ist das allerdings eine einfache Angelegenheit", sagt Pommer. "Das ist in etwa mit dem Gebrauch einer Kreissäge vergleichbar." Das Gerät lässt sich ebenso wie eine Rüttelplatte unter anderem in Baumärkten ausleihen.