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Kraftwerkseröffnung

Energiebatterie tief im Berg

Die Kraftwerksgruppe Kaprun ist eine der „Batterien in den Alpen“. Mit der Eröffnung des unterirdischen Kavernenkraftwerks Limberg III wird die Leistungsfähigkeit dieser Batterie nun mehr als verdoppelt.

Am 12. September 2025 wurde Limberg III feierlich eröffnet. Der neue Pumpspeicher ist eine Erweiterung der bestehenden Kraftwerksguppe Kaprun, die schon seit den 1950er-Jahren sauberen Strom aus Wasserkraft erzeugt. Er erhöht deren Turbinenleistung um 53 Prozent und die Pumpenleistung um 75 Prozent.

Die unterirdische Baustelle mitten im Berg war so groß wie das Mittelschiff des Wiener Stephansdoms: Allein das Ausheben der Kraftwerkskaverne dauerte acht Monate, die gesamte Bauzeit für den neuen Pumpspeicher in Kaprun betrug rund vier Jahre. Jetzt arbeiten dort tief im Berg versteckt zwei mächtige Pumpturbinen, die innerhalb von wenigen Minuten von der Pumparbeit auf die Stromproduktion – und umgekehrt – umgestellt werden können. So helfen sie schwankende Stromerzeugung zu integrieren und die Netze zu schonen. Darüber türmen sich mehr als 400 Meter Fels.

Energiebatterie tief im Berg
© Verbund/Wiedl

Die Ehrengäste der Eröffnung von Limberg III: BM Markus Marterbauer; VERBUND CEO Michael Strugl; LH Salzburg Karoline Edtstadler; BM Wolfgang Hattmannsdorfer; VERBUND COO Achim Kaspar.

Ökologische Maßnahmen begleiten den Kraftwerksbau

Der Bau eines Kraftwerks ist immer mit Eingriffen in die natürliche Umgebung verbunden. Um diese Eingriffe wiedergutzumachen, wurden beim Bau von Limberg III zahlreiche ökologische Begleitmaßnahmen umgesetzt. Die Bauwerke wurden naturnah gestaltet, ehemalige Baustellenflächen sorgfältig renaturiert. Dazu wurde der wertvolle Oberboden zunächst schonend abgetragen und zwischengelagert, bis er wieder über die geschlossene Baustelle gelegt werden konnte. Auch standortgerechte Saatgutmischungen wurden ausgebracht, damit wieder artenreiche Alm- und Weideflächen sowie Waldflächen entstehen können. Eine innovative Tunnelleitanlage unterstützt Frösche, Kröten und Eidechsen bei der sicheren Überquerung der Zufahrtsstraße. Sogar Spuren aus der Bauzeit der 1950er Jahre werden derzeit durch Renaturierung beseitigt.

Energiebatterie tief im Berg
© Verbund/Wiedl

Blick auf den Stausee Mooserboden als Teil der Kraftwerksgruppe Kaprun.

Pumpspeicher für die Energiewende

Bis 2027 soll nun auch das Volumen des Hochgebirgsstausees Wasserfallboden vergrößert werden, was zusätzliche Speicherkapazität bringt. Dazu wird die Limbergsperre um 8,7 Meter erhöht. Mit Limberg III liefert die Kraftwerksgruppe Kaprun eine Turbinenleistung von knapp 1.400 Megawatt und trägt damit besonders zur heimischen Versorgungssicherheit bei. Denn im Fall eines Blackouts können Pumpspeicherkraftwerke auch ohne externe Stromzufuhr wieder hochfahren: der sogenannte Schwarzstart. Sie sind auch die bislang einzige langfristig erprobte, Möglichkeit, Strom effizient in großen Mengen zu speichern. Und genau diese Speicher brauchen wir, um in Österreich und in ganz Europa den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu schaffen.

Lesen Sie hier, wie Pumpspeicherkraftwerke funktionieren: Weiterlesen!

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