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Tier und Energie

Fische lieben es „barrierefrei“

Wasserkraftwerke greifen in Flussläufe ein und können den Lebensraum von Fischen beeinträchtigen. Renaturierungsprojekte nehmen diese Eingriffe zurück. Rund um Kraftwerke entstehen neue Lebensräume für Fisch, Muschel und Co. Und wo gar nichts geht, transportiert eben ein Lift die Fische nach oben.

Der gesündeste Lebensraum für unsere Fische sind saubere Seen und ungestört mäandernde Flüsse mit ihren Nebengewässern. Doch gerade die Flüsse wurden in der Vergangenheit großteils begradigt und von Nebenflüssen abgetrennt, die Ufer befestigt, ihr Wasser durch Kraftwerksturbinen geleitet. Fische brauchen jedoch seichte Kiesbette zum Ablaichen und freie Wasserwege für ihre Wanderungen.

Für Artenschutz und Umwelt

Fische wandern? Ja, und zwar auch stromaufwärts und viele Kilometer weit! Nur wenn sie das ungehindert tun können, werden sie sich ausreichend vermehren. Um die Fischwanderung auch rund um Flusskraftwerke zu ermöglichen, wurden innovative Renaturierungsmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehören Fischwanderhilfen und naturnah gestaltete Flussufer und Stauräume, wo sich die Wasserbewohner auch zurückziehen können. Auch Wasservögel und Otter fühlen sich hier zunehmend wohl.

Bahn frei für Huchen, Aitel und Barbe

Rund um die Wasserkraftwerke an Donau, Drau und Inn sind bereits mehrere naturnahe Umgehungsgerinne als Wanderhilfen angelegt, in denen die Fische die Kraftwerke einfach umschwimmen können. Vorzeige-Beispiel ist die Drau, die seit 2024 für Fische vollständig durchgängig ist. Europas größte Fischwanderhilfe wurde um das Donau-Laufkraftwerk Ottensheim-Wilhering kurz vor Linz verwirklicht. Wie ein naturnaher Fluss mäandert das Umgehungsgerinne vierzehn Kilometer lang um das Kraftwerk. Flache Ufer und Kiesinseln dienen den Wasserbewohnern als hochwertiger Lebensraum.

Fische lieben es „barrierefrei“
© Verbund

Das naturnahe Umgehungsgerinne beim Kraftwerk Ottensheim-Wilhering ist ein Paradies für Fische und andere Wasserbewohner.

Mit dem Fischlift nach oben

Insgesamt ist die Donau auf österreichischer Seite bis auf wenige Ausnahmen bereits passierbar. An einigen engen Stellen müssten allerdings Aufstiegshilfen direkt durch die Kraftwerke gehen – und auch das ist möglich: Fischschleusen oder Fischschnecken können Wasser, und damit auch die Fische, nach oben transportieren. So soll auch die Donau bis 2027 in Österreich komplett fischdurchgängig sein.

Monitoring mit Chip und FishCam

Dass diese Maßnahmen tatsächlich erfolgreich sind, lässt sich mit innovativen Methoden überprüfen. Zum Beispiel, indem einzelne Fische mit einem Chip versehen werden. So lässt sich beobachten, aus welcher Richtung ein Fisch kommt und wie lange er sich in einer Fischauftstiegshilfe aufhält. Ganz ohne Chip funktioniert das Fischmonitoringsystem FishCam, das in Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft für Kulturtechnik, Ökologie und Rechtsgutachten, der VERBUND Hydro Power GmbH und der Universität für Bodenkultur Wien entwickelt wurde. Es erfasst mittels Überwachungskameras, wie viele Fische eine Wanderhilfe durchschwimmen und kann diese sogar den Fischarten zu 90 Prozent korrekt zuordnen.

Millionen für die Umwelt

Als Österreichs größter Wasserkraftbetreiber investiert der VERBUND bis 2027 mehr als 400 Millionen Euro für die Renaturierung der heimischen Gewässer. 75 Prozent der Kraftwerke sind bereits wieder barrierefrei passierbar und 30 Prozent der Anlagenflächen wurden nach dem Bau der Kraftwerke unter Naturschutz gestellt. So kann Wasserkraft sogar zum Teil der Lösung für Artenschutz und eine gesunde Umwelt werden.

Hier geht es zu den Fischwanderhilfen und Renaturierungsprojekten des VERBUND: power.verbund.com

 

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