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Die neuesten Verbrechens-Zahlen

50 Prozent weniger Kriminalität im Corona-Monat

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Exklusiv kann oe24 die neuesten Zahlen zur Kriminalität ab Beginn der Coronavirus-Krise veröffentlichen: Die Zahl der Straftaten sank um 50 Prozent. Drei Mal gab es für die Kripo Mordalarm.

"Wenn man sich den Zeitraum von 16. März, dem Beginn der Anti-Coronavirus-Maßnahmen, bis zum 20. April ansieht, dann fällt die deutliche Reduzierung der strafbaren Handlungen sofort auf", analysierte jetzt ein Top-Experte des Bundeskriminalamts (BKA) für oe24 die aktuellen Kriminalitätszahlen. Rückgänge bei den Verbrechenszahlen sind vor allem im Bereich der strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen (Diebstahl, Einbruch) zu erkennen. Der Kripo-Spezialist dazu: "Wir haben derzeit natürlich auch keine reisenden Täter im Land."

Ebenfalls stark rückläufig sind die Zahlen bei Körperverletzungsdelikten: Das sei eine Folge der Sperre der Gastronomie, wird dazu vom Bundeskriminalamt erklärt. Allerdings musste die Kripo in der Coronavirus-Quarantäne zu drei mutmaßlichen Mord-Tatorten in diesen 36 Tagen der Corona-Krise ausrücken. Zwei Fälle waren in Wien zu klären, bei einem war das Todesopfer weiblich - allerdings dürfte es sich hier um die Folge eines epileptischen Anfalls handeln, ein Fremdverschulden wurde wenig später ausgeschlossen.

Drei Mordfälle weniger als 2019

Zusätzlich ist es seit Beginn der Anti-Corona-Maßnahmen im März noch zu zwölf Mordversuchen in Österreich gekommen. "Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten wir 15 Mordversuche sowie sechs vollendete Morde. Somit hatten wir jetzt deutlich weniger Bluttaten in diesem Zeitraum als im Jahr 2019", berichtete der BKA-Experte.

In ein bis zwei Wochen werde die offizielle Kriminalstatistik mit noch wesentlich mehr Details präsentiert. Diese Daten könnten aber wenig über die Zeit der Ausgangsbeschränkungen aussagen: Die Kriminalitätsstatistik erfasst nämlich nur jene Straftaten, die bereits an die Justiz weitergeleitet worden sind - und das passiert meistens erst zwei Monate nach dem Tatzeitpunkt.

"Wir beobachten die Entwicklung der Gewaltdelikte im privaten Bereich permanent und haben bereits vor den Osterfeiertagen eine Informationskampagne gemeinsam mit dem Frauenministerium gestartet. Frauen und auch Kinder, die von Gewalt bedroht sind, müssen ermutigt werden, die Polizei oder eine Hotline zu kontaktieren", sagte Innenminister Karl Nehammer zu diesen aktuellen Daten.

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