Warum ist es legal?

Mitten in Wien: Cannabis legal!

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Ganz ohne rechtliche Konsequenzen gibt es in Wien-Neubau Cannabis zu kaufen.

Dienstagmittag, Wien-Neubau. Ein schlicht eingerichteter Laden in der Stiftgasse. An den Wänden Regale, darauf Gläser mit grünen Blüten, darin Cannabis. In zwei Sorten, "Sissi" und "Franz", bietet das Geschäft Magu Gras an, und das völlig legal. Denn der THC-Gehalt liegt unter 0,3 Prozent (siehe Kasten).

Dem Betreiber-Trio Sofie, Juri und Sebastian geht es aber nicht um den THC-Rausch, für den Cannabis bekannt ist, sondern um das ebenfalls in Cannabis enthaltende CBD. Bis zu 6 % des als schmerz­stillend geltenden Stoffs sind in den Blüten. Typische Kiffer sind nicht die Kunden des Magu. "Es kommen Schmerzpatienten", sagt Sofie. Beraten dürfe sie sie aber nicht. "Wir schicken sie dann zu einem Arzt." Damit sind sie rechtlich auf der sicheren Seite.

Gesetz. Ärzte- und Pharmavertreter fordern Änderungen des Suchtmittelgesetzes. CBD-Präparate sollen nur über Apotheken vertrieben werden. "Unser Cannabis ist streng kontrolliert von staatlich zertifizierten Labors", sagt Juri. Bei Magu kostet ein Gramm CBD 40 bis 60 Euro, in der Apotheke ist es das Vier­fache.

Warum der Verkauf von Cannabis völlig legal ist
Produkte mit einem Anteil von mehr als 0,3 % Tetrahydrocannabinol (THC) fallen 
in Österreich unter das Suchtmittelgesetz. Wer bereits mit geringen Mengen erwischt wird, dem droht eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe. Dealen oder die Weitergabe an Minderjährige wird noch härter bestraft.

Anders ist es bei Produkten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 %, die auch in Wien ganz offiziell verkauft werden. Sie sind auch in Österreich völlig legal.

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