Virus hat Österreich erreicht

Affenpocken-Fall in Wien: Was wir bisher wissen

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Erster Affenpocken-Fall in Österreich: 35-jähriger Mann in Klinik Favoriten isoliert. Das ist bisher über das Virus bekannt.

Wien. In der Nacht auf Sonntag ging bei der Rettung ein Anruf ein. Die Beschwerden: Fieber und Pusteln im Gesicht. Bei den Sanitätern schrillten sofort die Alarmglocken, der 35- Jährige wurde in die Infektiologie nach Favoriten gebracht, sofort isoliert. Gestern Nachmittag folgte die Bestätigung mittels PCR-Test – Österreich hat seinen ersten Affenpocken-Fall. „Das Laborergebnis des Patienten, der als Verdachtsfall zu uns kam, hat bestätigt, dass er Pocken-positiv ist“, berichtet Nina Brenner-Küng, Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes. „Es geht ihm so weit gut, er ist stabil. Er hat die Hautveränderungen, er hat leichte Grippesymptome.“ Wo sich der Mann infiziert hat, war offen.

WHO bastelt an Leitlinien für Eindämmung des Virus

Übertragung. Die Krankheit, ausgehend von Nagetieren und Hörnchen aus Zentral- & Westafrika, wird von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt (z. B. Geschlechtsverkehr) übertragen. Erst wenn das Virus ausbricht (Inkubationszeit zwischen 7 und 21 Tagen), ist auch eine Übertragung via Tröpfchen möglich.

Impfschutz. Prinzipiell können die Affenpocken jeden treffen. Aber: „Alle unter 40-Jährigen sind empfänglicher“, weiß Virologe Norbert Nowotny. Grund: Bis 1980 war die Pockenimpfung verpflichtend. „Alle damals Geimpften haben gegen Affenpocken einen Schutz von 85 Prozent“, so Nowotny, der fordert: „Es ist wichtig, jeden Fall zu isolieren und zu verfolgen.“

Die Regierung trifft Maßnahmen, errichtete gestern eine Stelle für das Contact Tracing. Weitere Leitlinien zur Eindämmung der Affenpocken werden aktuell von der Weltgesundheitsorganisation ausgearbeitet.
In der Regel verläuft die Erkrankung mild, mit Fieber und Gliederschmerzen, dazu Ausschlägen. Die Mortalitätsrate liegt bei einem Prozent. 

 

Video zum Thema: Norbert Nowotny zum ersten Fall von Affenpocken in Österreich
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