Jetzt heißt es Wintersachen hervorkramen.
Auf knapp 30 Grad und Sonnenschein folgt Schneefall bis in die Täler: Der Altweibersommer soll laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rasch in Winter umschlagen. Am Wochenende wird es noch herbstlich kühl. Im Extremfall könnte es aber bereits am Dienstag entlang des Alpennordrandes bis in die Tallagen schneien, so Klimatologe Gerhard Hohenwarter am Freitag. Selbst der Wienerwald und einzelne Bezirke der Bundeshauptstadt in höheren Lagen können angezuckert werden.
Temperatursturz und erster Frost
Schneefall selbst sei für
Oktober nicht ungewöhnlich, sollte die weiße Pracht aber tatsächlich
liegenbleiben, wäre das überaus selten, erklärte Hohenwarter. Rechnen muss
man kommende Woche jedenfalls mit weniger als zehn Grad und dem ersten Frost
in den Niederungen. Nicht alltäglich ist außerdem der Temperatursturz auf
Freitag um mehr als zehn Grad. Während am Donnerstag in einigen Stationen in
Niederösterreich und dem Burgenland noch Rekorde knapp an der 30-Grad-Marke
gemessen wurden, kletterten die Quecksilbersäulen am Freitag vielerorts nur
knapp über zwölf Grad.
In der Früh ist es am wärmsten
Besonders trat der
Herbstumschwung in Neusiedl am See zutage. Wurde dort mit 28,8
Grad am Donnerstag seit 50 Jahren ein neuer Stations-Rekord verzeichnet,
hatte es am Freitag nur mehr 19,8 Grad. Hoffnungsschimmer für die
Ortsbewohner: Sie haben es österreichweit noch am wärmsten. Besonders kalt
war es im Norden Österreichs oder zum Beispiel in Seefeld in Tirol mit nur
zwölf Grad. Ungewöhnlich: "Die höchsten Werte gab es in der
Nacht, schon um Mitternacht. Seitdem ist es nur noch kälter geworden",
so Hohenwarter. Dass die Tagesmaxima in den Morgenstunden gemessen werden,
sei absolut untypisch.
Winter in den Bergen, Sonne im Süden
Auf den Bergen wird es
kommende Woche auf jeden Fall bereits winterlich. In Salzburg werden bis
Mittwoch 0,75 Meter Neuschnee erwartet. Auch der Wind legt deutlich zu,
Stürme bis an die 80 km/h sind möglich. Wer Kälte und Regen am Wochenende
noch ein Mal entfliehen will, sollte sich ins südliche Kärnten bewegen. Dank
Föhnwetter scheint dort die Sonne und es kann vereinzelt bis zu 20 Grad warm
werden.
Oktoberbeginn statistisch zu warm
Der Oktoberbeginn war laut
Hohenwarter statistisch deutlich zu warm, diese Woche gab es sogar noch
einige neue Stations-Rekorde: In Groß Enzersdorf (Niederösterreich) war es
mit 28,5
Grad am Mittwoch so warm wie seit 60 Jahren nicht. Aber auch in Hohenau
(NÖ), Gmunden (OÖ), Bad Aussee (Steiermark) und Kitzbühel (Tirol) und im auf
etwa 1.000 Meter Seehöhe gelegenen Mönichkirchen gab es seit 50 Jahren die
höchsten Oktober-Werte. Der absolute Monats-Rekord von 30,2 Grad stammt aus
dem Jahr 1966 und wurde in Fußach am Bodensee aufgestellt.