Es kommt noch immer Wasser durch die Decke des Archivs.
Innsbruck. „Es ist alles auf Schiene“, sagt Roland Sila, Kustos der Bibliothek des Landesmuseums Ferdinandeum. Vor zwei Wochen wurde die Bibliothek mit ihren vielen kostbaren und einzigartigen Werken zum Opfer eines schweren Unwetters: Wasser drang ins Gebäude ein – 20.000 Bücher standen vor dem Wassertod.
Feucht
Zwei Wochen später ist es im Keller, in dem ein großer
Teil des Bestandes untergebracht ist, noch immer feucht. Der Geruch von
verfaultem Papier liegt in der Luft. Teilweise tropft es noch von der Decke,
von wo während des Unwetters das Wasser eingedrungen war. Die großen Regale
sind mit Planen abgedeckt, um die Bücher vor der Feuchtigkeit und der
tropfenden Decke zu schützen.
Wiedereröffnung
Es ist kaum zu glauben, wenn man hierunter
steht, aber Direktor Wolfgang Meighörner ist zuversichtlich: „Wir werden die
Bibliothek Ende des Jahres wieder in vollem Umfang öffnen.“
Restauration Bevor an eine Wiedereröffnung zu denken ist, müssen aber erst einmal die beschädigten Bücher restauriert werden – was seine Zeit braucht. Wertvolle Unikate der Bibliothek hat es zum Glück nicht getroffen. „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Das Notfallkonzept hat gut gegriffen“, ist Meighörner stolz auf seine Mitarbeiter.
Froster
Das Team war nach der Überflutung binnen Minuten vor Ort
und konnte so das Archiv vor einem noch größeren Schaden bewahren. Alle
halfen zusammen und schafften 25 Kubikmeter an gebundenen Zeitschriften in
Plastikboxen in Sicherheit. Die nassen Zeitungen wurden in einer Haller
Firma tiefgefroren, um ihnen die Feuchtigkeit zu entziehen, damit die Seiten
keine Wellen schlagen.