Ein FP-Politiker schoss absichtlich auf ein Mädchen. Jetzt muss er ins Gefängnis.
Wessen Geistes Kind der ehemalige Nationalratskandidat der FPÖ ist, demonstrierte Oliver L. (32) am Dienstag in entlarvender Weise vor dem Straflandesgericht in Eisenstadt: „Ich habe gesagt: Jetzt brenn i an ane auf“, erklärte der Angeklagte den Gewehrschuss in der Halloween-Nacht auf die junge Spitzenleichtathletin Caroline B. (13). Das Mädchen wurde in Großhöflein durch den Sniper schwer verletzt. Die Quittung für den Schützen: 21 Monate Haft, sieben davon unbedingt. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.
„Ich habe die Schülerin erschrecken wollen – dummerweise“, räumte er kleinmütig vor Gericht ein. Und entschuldigte sich wenigstens bei dem Opfer, das einen Steckschuss in der Hüfte erlitten hatte und tagelang im Spital behandelt werden musste.
Die Eingangsfrage von Richter Wolfgang Rauter war naheliegend: „Waren Sie vor der Tat in psychologischer Behandlung?“, fragte der Vorsitzende: „Weil bei so einer Vorgangsweise muss man sich ja fragen, ob jemand einen Pascher hat.“
"Angeklagter war
mehr als saudumm"
Die Anklage gegen Oliver L. lautete auf schwere Körperverletzung. Der Verteidiger sprach von einem Blackout. Das darf man dem FPÖ-Mann sicher unterstellen – was allerdings nicht zwingend strafmildernd ist. Das Urteil von 21 Monaten wertete der Richter als streng: „Der Angeklagte war einfach mehr als saudumm …“, sagte der Vorsitzende.