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Am meisten in Wien

Corona: 767 Lehrer ließen sich befreien

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Elf Lehrer bleiben der Schule aus Angst vor Corona fern.

Nur 767 der insgesamt rund 123.000 Lehrer haben sich aufgrund von Covid-19 vom Unterricht im Klassenzimmer befreien lassen, zeigen aktuelle Zahlen des Bildungsministeriums. 668 Pädagogen fallen laut Facharztattest selbst in die Risikogruppe, 88 leben mit einer Risikoperson zusammen. Lediglich elf Lehrer haben sich vom Präsenzunterricht befreien lassen, weil die steigenden Covid-19-Infektionszahlen für sie laut ärztlichem Attest eine besondere psychische Belastung darstellen.
 
Auf diesem sehr geringen Niveau haben sich mit 1,2 Prozent in Wien vergleichsweise viele Lehrer vom Präsenzunterricht befreien lassen. Trotz orangefarbener Ampel haben das aber nur drei Personen mit einer besonderen psychischen Belastung durch Corona argumentiert. In der Steiermark haben sich sieben Lehrer mit dieser Begründung auf reines Distance Learning verlegt, in Oberösterreich war es ein Lehrer. De facto keine Befreiungen von Lehrern vom Präsenzunterricht, egal mit welcher Begründung, melden unterdessen das Burgenland, Kärnten und Vorarlberg.
 

Um Fernunterricht kümmern

Lehrer, die vom Präsenzunterricht befreit sind, sollen sich u.a. per Fernunterricht um jene Schüler kümmern, die ebenfalls vom Präsenzunterricht befreit sind - weil sie einer Risikogruppe angehören, mit jemandem aus einer Risikogruppe den Haushalt teilen oder durch die steigenden Infektionszahlen besonders psychisch belastet sind. Auf wie viele Schüler das zutrifft, konnte man auf APA-Anfrage am Mittwoch im Bildungsministerium noch nicht sagen. Die Zahlen sollen Anfang Oktober vorliegen.
 
Personalprobleme wegen coronabedingter Freistellungen vom Präsenzunterricht wurden dem Ministerium laut einer Sprecherin angesichts der geringen Zahlen bisher jedenfalls nicht gemeldet. Ähnlich sieht es bei jenen Lehrern aus, die sich im Zusammenhang mit Covid-19 in Quarantäne befinden: Auch hier gebe es keine Berichte über größere Engpässe aus den Bildungsdirektionen. Allerdings habe es zwei Schulen gegeben, an denen nach einer Konferenz mit einem später positiv auf das Coronavirus getesteten Teilnehmer alle Lehrer in Quarantäne geschickt wurden.
 
Damit Lehrerausfälle aufgrund von Corona-Erkrankungen oder Quarantänebescheiden künftig besser abgefangen werden können, wird vom Bildungsministerium gerade gemeinsam mit den für Lehrerausbildung zuständigen Pädagogischen Hochschulen (PH) ein Pool an Lehrern aufgebaut, die im Notfall rasch einspringen können sollen. Gestartet werden soll mit 30 Personen, mit Option auf einen Ausbau des Angebots.
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