Neue ÖAMTC-Studie

Corona-Urlaub: Jeder gibt 830 Euro aus

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Alles ist heuer anders: Die meisten bleiben in Österreich und haben weniger Geld für Freizeit.

Wien. Trotz Corona: Die Reisefreude der Österreicher ist ungebrochen. Heuer wollen mindestens 73 % der Österreicher auf Sommerurlaub fahren, das zeigt eine Studie vom ÖAMTC (1.175 Interviews durch das Institut Bilendi). 27 % bleiben entweder fix zu Hause oder sind noch unentschieden.

  • Kleineres Budget. Wohl wegen der Krise ist das Reisebudget deutlich geschrumpft. 829 Euro werden pro Person für den Sommerurlaub eingeplant. Im Vorjahr waren es laut Ruefa-Studie noch 1.500 Euro, das bedeutet ein Minus von knapp 45 %. Am meisten geben heuer die über 60-Jährigen aus: 1.082 Euro im Schnitt.
  • Geliebtes Österreich. Mehr als die Hälfte (53 %) wird fix in der Heimat urlauben. Die meisten davon (25 %) haben in Kärnten gebucht, Salzburg und die Steiermark sind mit jeweils 18 % der Reisen beide auf Platz zwei. Nach ­Tirol wollen 11 %.
  • Auslands-Ranking. Üblicherweise ist Italien unser Lieblings-Urlaubsland außerhalb Österreich. Heuer ist es Kroatien: 13 % der Österreicher wollen hinfahren (siehe Grafik). Insgesamt wird ein Drittel aller Österreicher den Urlaub im Ausland, aber innerhalb der EU, verbringen.

Jeder Dritte glaubt, 2021 wird alles wieder normal

  • Auto. Die Rolle des Fliegens ist heuer minimal: Nur 12 % reisen per Flugzeug zu ihrer Destination. 75 % sind per Auto unterwegs, 7 % fahren umweltschonend mit der Bahn.
  • Auswirkungen von Corona. Jeder Vierte musste seine Urlaubspläne wegen Corona heuer ändern und umbuchen.
  • Optimistisch. 35% der Österreicher glauben, 2021 wird sich die Reisesituation normalisieren.

Anschober: "Ballermann wäre das Schlimmste"

Heute in einer Woche beginnen – zunächst im Osten des Landes – die Sommerferien. Der grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober appelliert an die Österreicher, „sich sehr gut zu überlegen, wo und wie wir den Urlaub verbringen“.

„Sorglos“. Auch wenn die Lage hier laut Minister sehr stabil sei, solle uns das nicht unvorsichtig und sorglos machen: „Der sogenannte Ballermann ist das Schlimmste, was ich in so einer Situation machen kann.“

„Tschernobyl“. Reise-Mediziner Herwig Kollaritsch sagt es noch dramatischer: „Der Ballermann ist das Tschernobyl des Epidemiologen.“ Superspreading-Events sind die große Gefahr – also Veranstaltungen, bei denen einzelne Infizierte selbst symptomlos sind, aber viele anstecken, etwa in Klubs. Tipp des Mediziners: „Die Maske auf jeden Fall mithaben, auch der virtuelle Babyelefant belastet das Reise­gepäck nicht.“

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