Graz

Drei Jahre Haft* für Disco-Schubser

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*) Urteil ist nicht rechtskräftig. Er wollte nur zwei Streithennen trennen

Eine Grazer Disco, Anfang Juni, gegen 3 Uhr früh – Besucherinnen geraten in Streit, der Grazer Freddy Wilhelm G. will eigener Aussage nach schlichten und stößt die junge Daniela G. weg. Die 25 Jahre alte Frau stolpert und stürzt über drei Stufen so unglücklich, dass sie später stirbt. Dafür setzt es Donnerstag eine saftige Strafe für den 36-Jährigen: drei Jahre Haft.

Die Begründung von Richter Gernot Patzak zum Angeklagten: „Ich kann mir vorstellen, dass Sie beleidigt worden sind.“ Der Hintergrund: G. bringt wegen einer Erkrankung gut 160 Kilo auf die Waage, deswegen, deshalb, so Patzak, könnte er provoziert worden sein, aus „Wut und Aggression“ gehandelt haben. Könnte, denn im ganzen Verfahren gibt es darauf – trotz vieler Zeugenaussagen – keinen Hinweis.

Jedenfalls: Das Opfer wog 45 Kilo. „Dr musste damit rechnen, das so ein Stoß Folgen hat“, wirft der Erste Staatsanwalt, Ewald Hörzer, dem Frühpensionisten vor. Körperverletzung mit tödlichem Ausgang ist daher angeklagt, der Strafrahmen liegt zwischen einem und zehn Jahren Haft.

„Ich übernehme die Verantwortung, es tut mir Leid“, sagt G. zu Beginn. „Er wird ein Leben lang mit seiner Schuld leben müssen“, ergänzt seine Anwältin. Später schildern alle Zeugen die Ereignisse gleich: Ein Streit, an dem G. nicht beteiligt ist – und den er mit dem „heftigen Stoß“ beenden will.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig: Die Verteidigerin kündigt Rechtsmittel an.

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