Graz

Ehestreit endet mit Not-OP des Mannes

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Die Diskussion eskalierte. Der Mann wollte das Baby töten. Dann stach die Frau zu.

Der 24-jährige in Graz wohnhafte Asylwerber mit nigerianischer Herkunft ist nach der Notoperation im LKH Graz laut Arnulf Rumpold von der Staatsanwaltschaft Graz außer Lebensgefahr. Über die Details des Streites mit seiner Ehefrau war vorerst noch nichts bekannt, jedoch sei der Mann erst kürzlich wegen Körperverletzung und Nötigung seiner Ehefrau vor dem Richter gestanden.

Das Paar, die 28-Jährige stammt aus der Mongolei, halte sich seit Ende 2010 in Österreich auf und Hinweise deuten auf eine gewaltbelastete Beziehung hin. Sie hatten sich bereits einmal getrennt, doch dann fanden sie mit der Geburt ihres zweiten Kindes wieder zusammen. Das Glück hielt nicht lange und deshalb war die Mutter mit den Kindern ins Frauenhaus gezogen. Am Montag wollte sie ihren Ehemann mit den Kindern besuchen.

Alkohol im Spiel
Er sei aber ihren Angaben zufolge aggressiv und betrunken gewesen. Als sie das Baby stillte, habe er in einer Schublade gewühlt und das Küchenmesser mit einer etwa 15 Zentimeter lange Klinge herausgeholt. Dann soll er gesagt haben: "Die Kleine wird zuerst sterben." Anschließend ging er auf Mutter und Kind los. Die Ehefrau wies nach dem eskalierten Streit mehrere Verletzungen auf. Unklar sei laut Rumpold noch, ob ihr diese nicht schon früher zugefügt wurden. Der 24-Jährige werde jedenfalls festgenommen, sobald sein Gesundheitszustand sich bessere.

Danach sollen Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen werden, denn ohne die Abwehr der Attacke durch die Mutter hätte der Fall vermutlich anders ausgesehen, sagte der Staatsanwalt. Geprüft werde aber auch, ob die Messerstiche der 28-Jährigen in Notwehr passierten. Welche Verletzungen das sechs Monate alte Baby davongetragen hat, wissen die Ermittler noch nicht genau. Die Kleine sei jedenfalls zur Untersuchung in der Kinderchirurgie Graz.
 

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