Der ehemalige OMV-Chef und WKÖ-Vizepräsident Richard Schenz ist am Mittwoch im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Umstände seines Ablebens sind tragisch: Ausgerechnet sein eigener Enkel fand die Leiche im Auto.
Schenz wollte offenbar am Mittwochnachmittag seinen Enkel von der Musikschule beim Gießhübl in Mödling abholen und stellte seinen Wagen in unmittelbarer Nähe bei einer Müllinsel ab. Doch als der Bub zu seinem Großvater einsteigen wollte, fand er diesen leblos im Auto vor. Der geschockte Enkel verständigte seine Mutter, welche wiederum die Rettung alarmierte. Die Sanitäter versuchten noch, Schenz zu reanimieren – doch vergeblich. Die Notärztin konnte beim 83-Jährigen nur noch den Tod feststellen.
Trauriger Zufall: Schenz hatte seinen Pkw direkt angrenzend an den Friedhof geparkt.
Von der ebenfalls alarmierten Polizei-Streife wurde auch ein Kripo-Beamter hinzugezogen, dieser konnte jedoch nichts Auffälliges feststellen. Schenz dürfte im Auto eines natürlichen Todes gestorben sein.
Enge Beziehungen zu Russland
Dipl.-Ing. Dr. Schenz zählte zu den prägenden Wirtschaftslenkern und zahlreiche Funktionen inne - vom IV Wien-Präsidenten über den Aufsichtsratschef des Austrian Research Centers bis zum Präsidenten der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (2015 - 2020). Danach gründete er das "Forum Österreich - Russland" und wurde dessen Präsident. Im Jänner 2020 wurde Schenz zudem mit dem Abzeichen des russischen Außenministeriums für seinen "Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit" geehrt.
Lange Jahre in der OMV
Der 1940 in Wien geborene Schenz hatte an der TU Wien Technische Physik studiert und sich bei seiner Diplomarbeit mit dem Thema Kernphysik im Seibersdorfer Reaktorzentrum beschäftigt. Nach mehreren Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit wechselte Schenz 1969 in die OMV, wo er seit 1988 im Vorstand und seit 1992 als Vorsitzenden des Vorstandes und Generaldirektor tätig war. Ende 2001 trat er in den Ruhestand und wurde gleichzeitig zum Kapitalmarktbeauftragten der Regierung bestellt.